Apple-Chef zu Quartalszahlen: Geld für generative KI – und der Mac kommt wieder
Beim iPhone geht es wieder bergauf, beim Mac hingegen nicht. Und dann wäre da noch das leidige KI-Thema. Wie will Apple-Chef Cook reagieren?
Trotz guter iPhone-Signale und einem höheren Gewinn schaut die Wall Street aktuell skeptisch auf Apple. Nach der Bekanntgabe der Quartalszahlen für den Zeitraum Juli, August und September 2023 am Donnerstagabend sind die Anteilsscheine des Konzerns vorbörslich mit über 3 Prozent im Minus. Der Grund: Angst vor einem weiteren Umsatzrückgang in China und weitere Probleme beim Hardware-Verkauf. So schrumpfte etwa das Mac-Geschäft um ein Drittel.
Apple-Chef Tim Cook versuchte im Analystengespräch nach dem Quartalsbericht, die Gemüter zu beruhigen, betonte, dass es viele Gründe für Optimismus gibt. Das gilt seiner Ansicht nach sowohl für das Hardware-Geschäft als auch für die KI, bei der Apple aktuell als lahmes Pferd wahrgenommen wird, weil der Konzern so vorsichtig vorgeht.
Generative KI kommt – aber wann?
So sagte Cook, man investiere "eine ganze Menge" in den Bereich, nachdem er gefragt wurde, ob es Apple gelingen werde, generative KI zu monetarisieren. Zuletzt gab es Gerüchte, laut denen Apple die Technik unter anderem in seine iWork-Büroanwendungen unterbringen möchte. Cook sagte einmal mehr, dass KI und maschinelles Lernen längst "integrativer Bestandteil jedes Produktes" des Unternehmens sei. Er nannte iOS 17 mit dem KI-Sprachgenerator Personal Voice oder dem Live-Voicemail-Feature, das Mailbox-Anrufe transkribiert (wenn auch nur auf Englisch).
Ebenfalls steckt laut Cook viel KI in Gesundheitsanwendungen, etwa der EKG-Funktion in der Watch, der Unfallerkennung und anderen. "Wir nennen das nicht so, weil wir stets sagen, was der Vorteil für den Kunden ist. Die Grundlagentechnik dahinter ist aber KI und maschinelles Lernen." Cook mochte nicht sagen, was genau Apple in Sachen generative KI plant, es sei aber "natürlich so, dass es hier Arbeit daran gibt". Apple werde dabei verantwortungsbewusst vorgehen. "Aber Sie können darauf wetten, dass wir hier Geld hineinstecken." Es werde mehr und mehr Produktverbesserungen geben, bei denen diese Technologien Hauptbestandteil sind. Bekannt ist bereits, dass Apple Milliarden in KI steckt, auch wenn der Ausgang ungewiss ist.
Hardware und andere Probleme
In Sachen Hardware machte Cook ebenfalls gute Stimmung. So wurde erneut kommuniziert, dass die installierte Basis noch nie so groß gewesen sei wie heute – mit über zwei Milliarden Geräten. Dass die Mac-Sparte beim Umsatz mal eben um mehr als ein Drittel schrumpfte, konnten Cook und sein Finanzchef Luca Maestri natürlich nicht verschweigen. Statt 11,5 Milliarden US-Dollar im Vorjahresquartal kamen nur noch 7,6 Milliarden in die Kasse.
Im Gesamtjahr – Apples Geschäftsjahr endet mit dem dritten Kalenderquartal – wird der Rückgang noch deutlicher: Von 40,2 Milliarden im Jahr 2022 ging es auf 29,4 Milliarden herunter. Doch auch hier bleibt Cook natürlich positiv, sagte, man sei mit den soeben veröffentlichten neuen M3-Macs hervorragend aufgestellt. "Ich glaube, dass der Mac im Dezember-Quartal ein deutlich besseres Quartal haben wird". Das "Phänomen" des Niedergangs aufgrund einer schlechteren Produktpipeline ist für ihn nicht mehr vorhanden. Der Apple-Chef hofft, dass besonders verbliebene Intel-Mac-Nutzer mit dem flotten M3 den Umstieg wagen.
Empfohlener redaktioneller Inhalt
Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.
Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.
(bsc)