Apple-Creative-Streit: Wie du mir, so ich dir ... nur doppelt und dreifach
In der Auseinandersetzung der beiden größten Produzenten portabler Musikplayer um angebliche Patentverletzungen hat der kalifornische Computerhersteller noch einmal nachgelegt.
In der Auseinandersetzung der beiden größten Produzenten portabler Musikplayer, Apple und Creative Technology, um angebliche Patentverletzungen hat der kalifornische Computerhersteller noch einmal nachgelegt: Bei einem US-Bezirksgericht in Texas reichte Apple eine zweite Klage gegen das Unternehmen aus Singapur ein. Creative soll weitere drei von Apple gehaltene Patente verletzt haben. Unter anderem geht es um Techniken zur Darstellung von Daten auf einem Computer, die Bearbeitung von Daten auf einem Mobilgerät sowie die Erstellung von Icons für die Datenorganisation auf einem Computer.
Im Mai hatten die Kalifornier Creative Technology bereits beschuldigt, in mobilen Musikabspielgeräten Techniken zu verwenden, die gleich vier Apple-Patente verletzen sollen. Creative hatte Apple zur gleichen Zeit wegen angeblicher Patentverletzung auf Schadensersatz verklagt und einen Verkaufsstopp für die mobilen Musikplayer iPod und iPod nano verlangt. Die in den iPods verwendete Software zum Navigieren in Musiksammlungen verletzt nach Creatives Ansicht ein dem Unternehmen im Jahr 2005 vom US-amerikanischen Patent- und Markenamt zugesprochenes Patent.
Der Streit zwischen beiden Unternehmen schwelt schon seit geraumer Zeit. Ende 2004 hatte Creative-Chef Sim Wong Hoo den Markt für MP3-Player zum Schlachtfeld ernannt. "Der MP3-Krieg hat begonnen", sagte Sim damals: Der Hauptgegner sei Apple. Mit Investitionen in Höhe von 100 Millionen US-Dollar sollte Apple vom Musikplayer-Thron gestoßen werden. Ein gutes Jahr später musste Sim allerdings eingestehen, dass man sich an Apples Marktdominanz die Zähne ausgebissen hatte. Allein im Weihnachtsgeschäft 2005 verkaufte Apple fünfmal so viele Geräte wie Creative. (pmz)
