Apple-Geräte aus China: Harte Blockade von Apple Intelligence

Wer Mac, iPhone & iPad in China kauft, kann darauf Apple Intelligence nicht starten, auch nicht mit passendem Account. Apple nutzt offenbar hartes Geoblocking.

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Apple Store in Peking

Apple Store in Peking: Eigene iPhone-Modelle fĂĽr China im Verkauf.

(Bild: dpa, Mark Schiefelbein/AP/dpa)

Lesezeit: 3 Min.

Als Apple Intelligence im vergangenen Sommer als Beta erschien, war es anfangs schwer, das KI-System innerhalb der Europäischen Union zu verwenden. Apple verhinderte das mit hartem Geoblocking. Kurze Zeit darauf war es dann relativ einfach, die Software zu testen: Es reichte aus, einen amerikanischen App-Store-Account anzulegen und sich einzuloggen. Mittlerweile ist Apple Intelligence mit iOS 18.4 ganz in der EU angekommen, es gibt keine Einschränkungen mehr. In der Volksrepublik China sieht das hingegen ganz anders aus: Wie User berichten, ist es aktuell unmöglich, Apples KI-System zu verwenden, wenn die Hardware im Reich der Mitte erworben wurde.

Das teilt auch Apple selbst mit: "Apple Intelligence funktioniert derzeit nicht für unterstützte Geräte, die in China (Festland) gekauft wurden", heißt es in einem Supportdokument. Besucht man mit einem Gerät, das außerhalb Chinas erworben wurde, die Volksrepublik, kann es ebenfalls Probleme geben. Gleiches gilt, wenn der Apple-Account als Region "China (Festland)" eingestellt hat.

Apple verkauft beim iPhone spezielle Modelle für China, die an der Modellnummern-Kennzeichnung "CH/A" festzustellen sind. Sie haben – im Gegensatz zu iPhones im Westen – auch einen Slot für duale physische SIM-Karten, ein Feature, das mancher User gerne hätte. Im Westen sind hingegen eine physische SIM plus E-SIMs Standard. Wer Apple Intelligence nutzen möchte, sollte aktuell jedoch nicht auf die Idee kommen, ein China-iPhone zu erwerben.

Es ist unklar, wann das harte Geoblocking aufgehoben wird. Apple setzt in China auf eine andere KI-Strategie als im Westen. Während hier OpenAI Partner ist und die meisten Sprachmodelle und Bildgeneratoren eigenentwickelt, wird der Konzern in China mit Alibaba und dessen Qwen-Modellen kooperieren. Dies hat auch mit der Regulierung der KI in China zu tun, die es westlichen Firmen nur erlaubt, diese mit lokalen Partnern umzusetzen. Neben iPhones scheinen auch iPads und Macs von der Apple-Intelligence-Sperre betroffen zu sein.

Erkennen lässt sich dies wie erwähnt an der Modellnummer. Diese endet bei chinesischer Hardware auf besagtes "CH/A". Eine interessante Frage bleibt, was passiert, sobald die chinesische Version von Apple Intelligence verfügbar ist. Vermutlich wird das westliche KI-System dann weiterhin gesperrt bleiben, auch wenn sich Apple dazu bislang nicht geäußert hat. Chinesische KI-Modelle wie DeepSeek sind für ihre Zensur bekannt.

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(bsc)