Apple Intelligence frühestens in drei Jahren kostenpflichtig

Zum Start soll die Apple Intelligence kostenlos zur Verfügung stehen. Doch das könnte sich perspektivisch ändern – zumindest für einige Funktionen.

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Logo und Icon von Apple Intelligence

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Apple hat seine neuen KI-Funktionen noch gar nicht für alle veröffentlicht, da schießen schon die Gerüchte ins Kraut, dass der iPhone-Hersteller Nutzer dafür zur Kasse bitten möchte. Neuen Medienberichten zufolge ist das aber ein Szenario, das noch in der Ferne liegt. Frühestens in drei Jahren könnten in der Apple Intelligence vielleicht geeignete Funktionen enthalten sein, aus denen Apple ein Produkt schneidern könnte, berichtet jetzt Bloomberg-Reporter Mark Gurman.

Marktbeobachter erwarten, dass Apple ein abgestuftes Modell wählt, bei denen es kostenlose Basis-Funktionen gibt und kostenpflichtige Premium-Features. Ähnliches praktiziert das Unternehmen seit Jahren bei der iCloud. So erhält jeder registrierte Nutzer kostenlos 5 Gigabyte Speicherplatz. Wer mehr benötigt – und dieser Bedarf ergibt sich bei Nutzung der Backupfunktionen oder der Fotos-App rasch –, muss entsprechend zahlen und erhält in der iCloud+ auch Zusatzfunktionen wie iCloud Private Relay.

Bei der Apple Intelligence wäre vor allem fraglich, ob Apple auch für jene KI-Funktionen zur Kasse bittet, die lokal auf dem Gerät der Nutzer ausgeführt werden oder nur für Dienste, die Apples Rechenzentren stark in Anspruch nehmen. Da die Grenzen zu Apples KI-Cloud Private Cloud Compute allerdings fließend sind, ist es für Anwender zumindest in den derzeit vorliegenden Testversionen gar nicht ersichtlich, was wo verarbeitet wird.

Ein weiterer Punkt ist, dass Apple im Wettbewerb mit anderen KI-Anbietern steht. Diese bieten zwar keine so enge Integration ins Betriebssystem bei iPhone, iPad und Mac, wie es Apple vorhat. Sie offerieren ihre Dienste allerdings aktuell in großem Umfang kostenlos. Nutzer müssen meist erst bei einer erhöhten Nutzung, beim Wunsch nach mehr Verlässlichkeit in Stoßzeiten oder wenn sie ein besseres Sprachmodell verwenden wollen, draufzahlen.

Dass Apple bei seinen Monetarisierungsplänen Geduld hat, beweist das Unternehmen bei seiner Notruf-SOS-Funktion via Satellit. So wurde schon bei Einführung der Datenservices angekündigt, dass Apple hierfür eine Gebühr plant. Bis heute sind die Satellitendienste aber noch kostenlos nutzbar. Und ein konkreter Starttermin für den Bezahldienst ist noch nicht in Sicht.

Bei der Apple Intelligence steht allerdings auch erst einmal im Fokus, alle angekündigten Dienste in möglichst vielen Ländern an den Start zu bringen. Die aktuellen Betaversionen von iOS 18.1, iPadOS 18.1 und macOS Sequoia 15.1 enthalten lediglich textbasierte KI-Funktionen. Angekündigte Möglichkeiten zur Bildgenerierung wie die Genmojis oder der verbesserte Sprachassistent Siri stehen noch aus. In der Europäischen Union und China ist überdies noch nicht einmal klar, wann diese ersten Funktionen offiziell bereitstehen, da Apple noch Klärungsbedarf bezüglich der Regulierungsvorgaben der EU hat bzw. in China mit staatlichen Stellen in wesentlichen Punkten überein kommen muss.

(mki)