Apple-Softwarechef: "Nutzer verdienen Kontrolle über ihre Daten"

Topmanager Craig Federighi hat Apples neuen Trackingschutz fürs iPhone verteidigt. "Der Missbrauch reicht von gruselig bis gefährlich."

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(Bild: Shutterstock/Peshkova)

Lesezeit: 2 Min.

Es ist eine zentrale neue Funktion auf dem iPhone: Seit iOS 14.5 soll das iPhone Nutzer warnen, sobald eine App versucht, die Tracking-ID der Geräte abzufragen, um sie dann systemübergreifend zu Reklamezwecken beobachten zu können. Apple nennt den Ansatz "App Tracking Transparency" (ATT) – Transparenz für das Tracking per App.

Sowohl von großen Konkurrenten wie Facebook als auch aus der Verlags- und Werbebranche gab es hierzu viel Kritik, zudem laufen erste Wettbewerbsverfahren. Apple versucht im Gegenzug, die Maßnahme zu erklären. Der oberste Softwarechef des Unternehmens, Craig Federighi, äußerste sich nun gegenüber dem Wall Street Journal und verwendete dabei teils gepfefferte Formulierungen. Das, was bislang ohne ATT möglich war – und von Apple sanktioniert wurde – sei "Missbrauch" gewesen. Und der reiche "von gruselig bis gefährlich".

Die Nutzer verdienten und brauchten die Kontrolle über ihre Daten, so Federighi. "Diese Geräte sind ein so intimer Teil unseres Lebens – und enthalten so viel davon, was wir denken, wo wir waren und mit wem wir zusammen sind." Apple sei sich sicher, "die richtige Sache zu tun". Dem Unternehmen sei klar gewesen, dass es Proteste von Unternehmen wie Facebook geben würde. Eine im Herbst angekündigte Verschiebung der Einführung von ATT auf das Frühjahr 2021 soll nichts damit zu tun gehabt haben. Laut Federighi wollte Apple nur den Entwicklern genug Zeit geben, sich den Änderungen anzupassen.

ATT funktioniert auch auf iPads sowie wohl auch unter tvOS auf Apple-TV-Geräten. Ein Facebook-Manager teilte gegenüber dem Wall Street Journal mit, man fürchte, dass die Menschen den Opt-Out anklickten, ohne sich der Auswirkungen bewusst zu sein. Graham Mudd, Vizepräsident für das Produktmarketing im Bereich Anzeigen, sagte, das könne zu einem "Internet mit mehr Bezahlschranken" führen, in dem kleine Firmen ihre Kunden nicht mehr erreichten. Facebook will Nutzer unter anderem mit speziellen Hinweisen "aufklären".

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Mehr zum Thema Tracking-Transparenz lesen Sie in einem eigenen Mac & i-Artikel. Zudem beschäftigt sich unser Podcast in seiner April-Ausgabe mit dem Thema.

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(bsc)