Apple TV+: Setzt Apple künftig aufs Sparen?

Im Hype ums Streaming haben Konzerne viel investiert. Bei Apple will man nun stärker auf die Kosten achten, sagt ein Bericht.

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Screenshot aus der Apple-TV+-Serie "The Morning Show"

Geht gut ins Geld: Apples "Morning Show" für TV+.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.
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Für seinen Streamingdienst Apple TV+ hat der iPhone-Hersteller bereits Milliarden für neue Inhalte investiert. Künstlerisch ist man sehr erfolgreich, so gibt es etwa in diesem Jahr 72 "Emmy"-Nominierungen für Shows und Dokus des Konzerns. Der Film "Coda" bekam sogar einen Oscar. Die Frage ist nur, wann sich der Netflix-Konkurrenz auch finanziell trägt. Angeblich ist er immer noch deutlich in den roten Zahlen. Wie die Finanznachrichtenagentur Bloomberg am Montag berichtet, plant Apple nun, bei den Kosten auf die Bremse zu treten – zumindest teilweise.

"Jahre der Verluste" liegen demnach hinter TV+, während Netflix mittlerweile wieder schwarze Zahlen schreibt und den Gewinn seit 2019 mehr als versiebenfachte. Der Dienst hat auch signifikant mehr Nutzer, weltweit sollen es rund 280 Millionen Abonnenten sein. Apple soll laut Bloomberg bereits über 20 Milliarden US-Dollar in die Produktion von Filmen und TV-Serien, die nur auf TV+ laufen, gesteckt haben.

Doch nun will man offenbar mehr für sein Geld. Insider, die mit Bloomberg sprachen, sagen, dass Inhalte- und Dienste-Chef Eddy Cue seine Studiochefs Zack Van Amburg und Jamie Erlicht regelmäßig trifft, um über das Budget zu sprechen. Das Image, die größten Geldgeber in Hollywood zu sein, will man loswerden.

Zwar gibt Netflix insgesamt mehr aus, doch Apple zahlt für Einzelproduktion viel. Dazu gehört über eine halbe Milliarde Dollar für mehrere Topfilme von Regisseuren wie Martin Scorsese, Matthew Vaugn oder Ridley Scott. Allein die Miniserie "Masters of the Air" soll über 250 Millionen Dollar gekostet haben.

Viele der Filme hätten an der Kinokasse wenig Einnahmen erzielt. Netflix-Serien in Fremdsprachen sollen mehr Nutzer finden. Insgesamt erreicht Apple mit TV+ nur 0,2 Prozent der US-Zuschauer, während Netflix bei 8 Prozent liegt. Das Wachstum ist schwach, sagen Analysten. Apple soll nun schneller dabei sein, Serien und Filme zu canceln. Auch will man nicht mehr so viel für einzelne Stars zahlen.

Bei der Serie "The Morning Show" sollen in der ersten Serie für die beiden Hauptdarstellerinnen Reese Witherspoon und Jennifer Aniston allein eine Million Dollar pro Folge geflossen sein. In Staffel 4 habe sich das auf mehr als zwei Millionen erhöht. Allein für die Gagen fließen angeblich 50 Millionen. Positiv kommt das bei der Kreativ-Community an, die Apple als Paradies zu betrachten scheint.

Tatsächlich verdient der Konzern sein Geld vor allem mit dem Hardware-Verkauf, auch wenn das Dienstegeschäft stetig wächst. Problematisch sei auch, dass Hollywood-Player Apple als mit tiefen Taschen ausgestattet sieht – was wiederum zu einer Art "Apple-Steuer" führe. Teilweise greife der Konzern jetzt auch nicht mehr so frei zu, wenn ihm Inhalte angeboten werden.

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(bsc)