Apple Watch & Co.: Kritik an Kassenzuschuss für Fitnessmessgeräte

Kunden der AOK Nordost erhalten beim Kauf von Fitnesstracking einen Teil der Kosten ersetzt. Verschiedene Gesundheitspolitiker sehen dies kritisch – weil es Kunden diskriminieren könnte.

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Apple Watch

(Bild: dpa, Andrew Cowie)

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Zuschüsse von Krankenkassen an Versicherte für den Kauf elektronischer Fitnessmesser, wie sie die AOK Nordost bei Apple Watch und Co. plant, sind in der Politik auf Kritik gestoßen. Der Bonus sei "fragwürdig", sagte der SPD-Gesundheitspolitiker Karl Lauterbach dem Spiegel. Damit wollten die Kassen gut gebildete, junge und gesunde Mitglieder abwerben. "Die Kassen könnten dann demnächst auch Laufschuhe bezuschussen."

Der stellvertretende Vorsitzender der CDU/CSU-Fraktion, Georg Nüßlein, sagte: "Ich unterstütze gute Präventionsprogramme, aber ich halte nichts von Marketingmaßnahmen der Kassen auf Kosten der Beitragszahler." Bundesgesundheitsminister Hermann Gröhe (CDU) mahnte jüngst, jeder müsse wissen, dass mit solchen Apps persönliche Daten ins Internet gelangen könnten, die nicht ausdrücklich geschützt seien.

Als erste Krankenkasse bezuschusst die AOK im Norden den Kauf von Apple Watch. Versicherte, die am "AOK-Gesundheitskonto" teilnehmen, bekommen für den Kauf solcher Geräte einmal in zwei Jahren einen Zuschuss von maximal 50 Euro, aber höchstens 50 Prozent des Anschaffungspreises.

Den Zuschuss gibt es für sämtliche Geräte, die Herzfrequenz, Streckenlänge, Höhenmeter, Geschwindigkeit, Kalorienverbrauch und anderes dokumentierten, also für Fitnessarmbänder und Smartwatches – auch für die Apple Watch, die stark auf das Fitnesstracking setzt, Bewegungen und Herzfrequenz misst. Daten müssen Kunden der AOK Nordost nicht übermitteln. (mit Material der dpa) / (bsc)