Apple Watch: Verbraucherschützer warnen vor Körpersensoren

Nutzer sollten Tracker wie die Apple Watch kritisch hinterfragen, rät die Verbraucherzentrale Rheinland Pfalz – vor allem wenn sie Funktionen wie Herzfrequenzmessung oder Schrittzähler gar nicht benötigen. Denn werden solche "höchst sensiblen Daten personenbezogen weitergegeben und ausgewertet", droht dem Betroffenen Schaden, warnen die Verbraucherschützer. Denkbar sei etwa, dass Nutzer Werbung oder Angebote bekommen. Auch höhere Preise oder die Verweigerung bestimmter Leistungen aufgrund des Gesundheitszustandes seien möglich.

Die Apple Watch erfasst Fitness- und Gesundheitsdaten allerdings nur lokal und hinterlegt diese auf Wunsch in der Health-App auf dem iPhone – der Nutzer muss einer Weitergabe an andere Apps und Dienste erst explizit zustimmen. Auch lässt sich die Aktivitätserfassung durch integrierte Sensoren gewöhnlich abschalten. "Verbraucher haben keine Wahl, auf die Sensoren zu verzichten. Sie sind in jeder Version der Uhr enthalten", bemängelte jedoch der Datenschutzexperte der Verbraucherzentrale Rheinland-Pfalz. Dies gelte auch für Smartwatches und Fitnesstracker anderer Hersteller.

Wer sich Körpersensoren aussetzt, sollte besonders darauf achten, in welche Datenerhebung und Datenverwertung er bei der Einrichtung von Betriebssystemen und Apps einwilligt, welche Datenschutzeinstellungen vorausgewählt sind, und ob sich eine Änderung der Nutzungsbedingungen nachteilig für ihn auswirken kann, rät die Verbraucherzentrale. Ideal wäre es, wenn Hersteller die Prinzipien "Privacy by Design" und "Privacy by Default" umsetzen. Das bedeutet, dass Geräte und Dienste von Grund auf so gestaltet oder zumindest voreingestellt sind, dass sie nur die Daten erheben, die für die Nutzung tatsächlich erforderlich sind. (lbe)