Apple-Zahlen: Das Comeback des iPad in Zeiten der China-Krise

Apple hat am Donnerstag seine Quartalszahlen vorgelegt. Der Konzern wächst vor allem durch Dienstleistungen.

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Apple-Chef Tim Cook vor einer schwarzen Leinwand, auf der ein riesiges, weißes Apple-Logo prangt

Apple-Chef Tim Cook bei einer Produktvorstellung.

(Bild: Apple)

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Apple hat im zweiten Quartal 2024 (drittes Finanzquartal, bis 29. Juni) die Erwartungen der Börsenanalysten übertreffen können und einen neuen Umsatzrekord aufgestellt: 85,8 Milliarden US-Dollar sind ein Zuwachs von 4,9 Prozent im Jahresabstand. Größter Wachstumsbringer waren Dienstleistungen, zudem setzten iPads nach längerer Zeit wieder einen Impuls. Der Betriebsgewinn ist um 10,2 Prozent auf 25,4 Milliarden Dollar gestiegen, der operative Cashflow um 9,4 Prozent auf 28,9 Milliarden Dollar.

Den Löwenanteil davon hat Apple gleich wieder für den Rückkauf eigener Aktien ausgegeben, nämlich 26,5 Milliarden Dollar. Die Geldreserven des Konzerns sind um 7,3 Milliarden Dollar auf 26,6 Milliarden Dollar geschmolzen. Als Vorsteuergewinn weist Apple 25,5 Milliarden Dollar aus (+12,1 %). Weil deutlich höhere Steuerzahlungen anstehen, ist der Nettogewinn "nur" um 7,9 Prozent auf 21,4 Milliarden Dollar angestiegen. Das geht aus den von Apple Donnerstagabend veröffentlichten Quartalszahlen hervor.

Der Umsatz aus dem Verkauf von iPhones ist im Jahresvergleich um nicht ganz ein Prozent auf 39,3 Milliarden Dollar zurückgegangen, was insbesondere dem weiterhin schwierigen China-Geschäft Apples geschuldet ist. Analysten hatten durchschnittlich 39 Milliarden Dollar iPhone-Umsatz erwartet. Dafür legen Dienstleistungen stark zu: Apple konnte damit 24,2 Milliarden Dollar umsetzen, ein Plus von 14,1 Prozent. Anders ausgedrückt: Von den fast vier Milliarden Dollar Umsatzzuwachs im zweiten Quartal kommen alleine drei Milliarden aus Dienstleistungen.

Eine besondere Überraschung bieten iPads, die in den vergangenen Quartalen regelmäßig Rückschläge verzeichnen mussten, weil Apple 2023 kein einziges neues Modell präsentiert hat: Sie haben dieses Mal 7,2 Milliarden Dollar Umsatz eingespielt, ein Plus von 23,7 Prozent. Die im Mai präsentierten iPad Pro M4 und iPad Air M2 kommen bei der Kundschaft offensichtlich gut an. Der iPad-Umsatz übertrifft die Analystenschätzungen um gleich eine halbe Milliarde Dollar. 2,5 Prozent mehr Umsatz haben Mac-Computer gebracht (nunmehr sieben Milliarden Dollar). Die Sparte Wearables, Home und Zubehör hat hingegen nur noch 8,1 Milliarden Dollar Umsatz geschafft (-2,3 %).

Apple-Chef Tim Cook hat Donnerstagabend die angekündigten "unglaublichen Updates" für Apples Software-Plattform betont. Damit meint er insbesondere Apple Intelligence, das System für generative KI. Diese "mächtigen und privaten" Modelle sollen bald schrittweise auf iPhone, iPad und Mac verfügbar werden. Im Herbst geht es mit US-amerikanischem Englisch los, nach und nach folgen im Laufe des nächsten Jahres neue Funktionen, Sprachen und Regionen. "Wir freuen uns sehr, diese mit unseren Nutzern zu teilen." Apple investiere "signifikant" in diese Innovationen, die "das Leben unserer Kunden bereichern werden".

Zum Streit mit der EU-Kommission über den Digital Markets Act (DMA) teilte Apple in der üblichen Telefonkonferenz mit Finanzanalysten mit, fortlaufend Gespräche mit der Kommission darüber zu führen, "wie wir volle Compliance mit dem DMA sicherstellen". Die Firma generiert rund sieben Prozent des App-Store-Umsatzes in der EU. Sorgen bereitet auch China. Dort sind die konzernweiten Umsätze um sechs Prozent auf 14,7 Milliarden Dollar zurückgegangen.

Stolz ist das Management darauf, dass die installierte Gerätebasis ein neues Allzeithoch "in allen geografischen Segmenten" erreicht hat. Mitte August soll eine Dividende von 25 US-Cent pro Aktie fließen. Der Aktienkurs hat im nachbörslichen Handel Donnerstagabend einige Promille zugelegt.

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(bsc)