Apple-Zahlen: Umsatz sinkt, Gewinn sinkt schneller, Vorhersagen geschlagen

Apple hat im ersten Quartal drei Prozent weniger Umsatz gemacht als im Vorjahresvergleich. Positiv sieht es beim iPhone aus, hier gibt es einen Rekord.

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Apple-Logo aus Dollarscheinen

Ein Apple-Logo aus Dollarscheinen.

(Bild: Erstellt mit Midjourney durch Mac & i)

Lesezeit: 4 Min.

Noch nie konnte Apple so viele Smartphones in einem März-Quartal absetzen wie diesmal. Gleichzeitig geht allerdings der Konzernumsatz zurück – um drei Prozent auf 94,8 Milliarden US-Dollar. Der Betriebsgewinn ist um 5,5 Prozent auf 28,31 Milliarden Dollar (Vorjahr: 29,97 Milliarden) gefallen, der Reingewinn um 3,4 Prozent auf 24,16 Milliarden Dollar (Vorjahr: 25,01 Milliarden). Beim Gewinn pro Aktie gab es keine Änderung, dieser lag wie im ersten Quartal 2022 bei 1,52 Dollar pro Anteilsschein.

Das geht aus den Quartalszahlen für die ersten drei Monate des Kalenderjahres 2023 hervor, die Apple Donnerstagabend vorgelegt hat. Für den Konzern war es schon das zweite Quartal des Finanzjahres 2023. Den operativen Cashflow weist Apple vorerst nur für die beiden jüngsten Quartale gemeinsam aus. Er ist gleich um ein Sechstel auf 62,6 Milliarden Dollar abgerutscht. Die Werte wurden mit Spannung erwartet, nachdem der Konzern ein schlechtes Weihnachtsquartal 2022 abgeliefert hatte, das von Produktionsproblemen bei iPhone 14 Pro und 14 Pro Max geprägt war.

Genau hier gibt es nun positive Nachrichten: Apple konnte augenscheinlich iPhone-Verkäufe ins Frühjahr 2023 verlagern. Das ist auch deshalb interessant, weil der Gesamtmarkt für Smartphones laut IDC um 15 Prozent gesunken sein soll. Das sorgte für gute Stimmung an der Wall Street.

Einmal mehr macht Apple der Mac Sorgen: Es ging beim Erlös von 10,4 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal auf nun 7,2 Milliarden Dollar herunter. Dabei half augenscheinlich nicht, dass im Januar mit MacBook Pro M2 Max und M2 Pro sowie Mac mini M2 und M2 Pro eigentlich für den Herbst geplante Maschinen nachgeliefert wurden.

Der iPhone-Umsatz erreicht 51,3 Milliarden Dollar (Vorjahresquartal: 50,6 Milliarden), das Dienstegeschäft konnte mit 20,9 Milliarden ein Allzeithoch für ein zweites Quartal erzielen. Beim iPad verlor Apple von 7,6 Milliarden auf 6,7 Milliarden Dollar Umsatz – hier gab es keine Neuprodukte. Die Abteilung Wearables (mit Kopfhörern und Apple Watch), Home und Zubehör verlor leicht von 8,8 auf 8,76 Milliarden Dollar – das ist eher ungewöhnlich, wächst sie doch normalerweise stetig.

Apple schließt damit ein für den Konzern ungewöhnliches Quartal ab. Es gab keine Frühlingsveranstaltung mit neuen Produkten, nur im Januar die neuen Macs. Grund ist angeblich, dass sich das Unternehmen auf sein lange erwartetes Mixed-Reality-Headset vorbereitet. Die eher lauen Erwartungen der Börsenanalysten konnte Apple dennoch schlagen; im nachbörslichen Handel stiegen die Aktien zunächst um über 2 Prozent. Apple-CEO Tim Cook freute sich in einer Telefonkonferenz mit Finanzanalysten über das iPhone-Rekordquartal, das Apple "trotz eines herausfordernden makroökonomischen Umfelds" erreicht habe.

Bei den installierten Geräten kommt Apple mit über einer Milliarde Stück weltweit auf einen neuen Höchstwert. Das Unternehmen werde weiter langfristig investieren, so Cook. Produkte und Lieferkette sollen bis 2030 CO₂-neutral werden.

Apple schüttete in dem Berichtsquartal 23 Milliarden Dollar an Aktionäre aus, in Form von Dividenden und Aktienrückkäufen. 90 Milliarden sollen noch folgen. Die Dividende werde zum elften Mal in Folge erhöht, sagte Finanzchef Luca Maestri, auf 0,24 Dollar pro Anteilsschein. Cook gab in einem Interview mit CNBC vor der Bekanntgabe der Quartalszahlen an, dass Apple weiterhin keine Massenkündigungen plant – im Gegensatz zu vielen anderen Betrieben im Silicon Valley. Solche Maßnahmen seien nur "das letzte Mittel". Für das aktuelle Quartal gab Apple keine genaue Vorhersage ab, Maestri teilte allerdings mit, dass man mit einem Umsatzrückgang um 3 Prozent rechnet. "Wir gehen davon aus, dass unser Umsatz im Juni-Quartal im Jahresvergleich ähnlich ausfallen wird wie im März-Quartal – vorausgesetzt, die makroökonomischen Aussichten verschlechtern sich nicht im Vergleich zu dem, was wir heute für das laufende Quartal prognostizieren", sagte er. "Makroökonomische Herausforderungen" gebe es unter anderem im Bereich digitale Werbung und mobile Spiele, beides Sparten im Dienstegeschäft.

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(bsc)