Apple bewirbt KI-Funkionen – auch solche, die erst noch kommen

Eine britische Schauspielerin darf Apple Intelligence bewerben. Eines von drei Features dürfte aber noch Monate brauchen, bis es verfügbar ist.

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Schauspielerin Bella Ramsey in Apple-Werbung

Schauspielerin Bella Ramsey in Apple-Werbung: Kontextsensitive Siri kommt erst später.

(Bild: Apple / Screenshot YouTube)

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Lesezeit: 3 Min.

Apple hat passend zum Verkaufsstart des iPhone 16 in dieser Woche mit einer Werbekampagne begonnen, die sich allein um Apple Intelligence dreht. Die "Games of Thrones"- und "Last of Us"-Schauspielerin Bella Ramsey spielt darin eine Version ihrer selbst – und darf vorführen, wo im Alltag das neue KI-System helfen kann. Interessant daran: Keines der insgesamt drei präsentierten Features ist mit der Auslieferung der neuen Apple-Smartphones verfügbar – und eines dürfte erst im kommenden Jahr erscheinen.

Im Ramsey-Spot Nummer eins geht es darum, dass Apple Intelligence E-Mails zusammenfassen kann. Die Schauspielerin trifft sich in der Werbung offenbar mit ihrer Managerin, die sie fragt, ob sie sich einen Filmvorschlag bereits angesehen hat. Das hat sie natürlich nicht, doch das iPhone 16 samt KI erlaubt es Ramsey, schnell eine Übersicht zu erhalten, auf dass sie dann zu dem Vorschlag "ja" sagen kann. Im zweiten Kurzvideo zu Apple Intelligence trifft Ramsey offenbar auf ihre Familie – und eine traurige Szene: Ein Geschwisterchen wird bei der Beerdigung ihres Haustierfischs gezeigt.

Die Eltern wissen darüber aber nichts bis wenig. Ramsey erstellt mittels Apple Intelligence daraufhin schnell einen KI-generierten Rückblick in der Fotos-App. In Spot drei schließlich hilft die "persönliche Siri" Ramsey, sich an einen anderen Besucher auf einer Party zu erinnern, in dem die Sprachassistentin sie daran erinnert, wen sie in einem bestimmten Restaurant vor Wochen getroffen hat. Das gelingt und der Kontakt freut sich sehr, dass Ramsey ein so gutes Gedächtnis zu haben scheint.

Interessant an den drei Spots ist die Tatsache, dass hier Dinge beworben werden, die noch niemand ausprobieren kann. Denn der Rollout von Apple Intelligence erfolgt schrittweise: Erst im Oktober werden die ersten Features mit iOS 18.1 in US-englischer Sprachversion verfügbar sein. Das betrifft die Zusammenfassung von E-Mails und die KI-generierten Rückblicke. Nicht verfügbar hingegen ist die kontextsensitive Siri. Die Sprachassistentin wird mit iOS 18.1 zwar leicht verbessert, kann etwa Gesprächen besser folgen und durch den Nutzer im Satz korrigierte Anfragen verstehen.

Doch einen Zugriff auf Daten auf dem iPhone – wie besagte Termine mit bestimmten Personen – hat Siri eben noch nicht. Damit ist aktuell laut Gerüchteküche vermutlich nicht vor iOS 18.4 zu rechnen, das wiederum vermutlich im Frühjahr 2025 erscheint. Es gibt allerdings inzwischen anderslautende Berichte, dass es noch vor Ende 2024 soweit sein könnte. So oder so: Bis dahin dürfte sich niemand mehr an Apples Reklame erinnern – und dennoch entnervt sein, dass die Funktion nicht gleich mit dem iPhone 16 ausgeliefert wird.

Update

Die drei Apple-Intelligence-Spots enden mit dem Song "I am Genius", was unfreiwillig an eine Anti-Apple-Kampagne von Samsung aus dem Jahr 2018 erinnert.

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(bsc)