Apple möchte 20 Prozent von Toshibas Chipabteilung

Im Kampf um die Flash-Produktion des kriselnden japanischen Konzerns liegt offenbar ein neues Angebot vor. Der iPhone-Produzent will sich mit Foxconn, Softbank und einer weiteren Firma zusammentun.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 1 Kommentar lesen
Toshiba

Toshiba verhandelt schon seit Monaten über den Verkauf.

(Bild: dpa, Kimimasa Mayama/EPA/dpa)

Lesezeit: 2 Min.

Beim Versuch, Toshibas Chiptochter zu retten, spielt weiterhin Apple eine große Rolle. Wie die Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise meldet, soll Apple zusammen mit Foxconn, der Foxconn-Tochter Sharp, Softbank, Kingston sowie der Konzernmutter Toshiba ein neues Angebot vorgelegt haben. Dabei würde Apple 20 Prozent übernehmen. Toshibas Chiptochter ist für Apple höchst wichtig, baut sie doch etwa Flash-Speicher für iPhone und iPad, beispielsweise das 256-GByte-Modul im iPhone-7-Topmodell.

Laut dem Bericht sollen Foxconn und Sharp zusammen 40 Prozent von Toshiba (25 Prozent für Foxconn selbst) halten. Kingston Technology, ein Speicherexperte, bekäme wie Apple 20 Prozent. Daneben ist der japanische Großkonzern Softbank an 10 Prozent interessiert. Toshiba selbst behielte 10 Prozent an der Chiptochter und damit nur noch eine Minibeteiligung.

Vor dem neuen Angebot waren offenbar Versuche gescheitert, dass Toshiba von Apple zusammen mit dem Private-Equity-Unternehmen Bain Capital übernommen wird. Warum der Deal nicht klappte, ist unklar. Apples Beteiligung könnte nun aber größer ausfallen. Laut Bloomberg sollen insgesamt 19,5 Milliarden US-Dollar für Toshibas Chiptochter fließen, das wäre etwas mehr als das Angebot von Bain.

Toshiba versucht seit Monaten, die als Filetstück angesehene Chiptochter zu veräußern. Das Unternehmen hat gigantische Verluste bei seinem Atomkraftwerksbau insbesondere in den USA gemacht. Neben Bain war unter anderem auch der Festplatten- und SSD-Spezialist Western Digital an Toshiba interessiert. Foxconn ist zudem ebenfalls seit längerem ein wichtiger möglicher Käufer. Bain ist nicht der einzige Private-Equity-Riese, der mitbietet: Auch der ebenfalls in den USA ansässige Finanzdienstleister KKR gehört zu den Kerninteressenten an Toshibas Chiptochter.

Ein Foxconn-Sprecher sagte, das Angebot des Kundenkonsortiums werde dafür sorgen, dass Toshibas Chiptochter seine Forschung fortführen könne. Zudem sei es eine Garantie dafür, dass es eine Nachfrage nach den Speicherprodukten gibt. (bsc)