Apple verliert Sideloading-Klage in Brasilien, "Fortnite" kommt

Die Regierung in Brasilia will Apple ähnlich regulieren wie die EU-Kommission. Epic Games steht bereit, "Fortnite" auch hier zurück aufs iPhone zu lassen.

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"Fortnite" gehört zu Epics Topspielen

"Fortnite" gehört zu Epics Topspielen.

(Bild: dpa, Herwin Bahar/ZUMA Wire/dpa)

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Epic Games hat angekündigt, den Shooter "Fortnite" in Brasilien zurück auf Apple-Handys zu holen. Grund ist die Tatsache, dass die Regierung im Land – ähnlich wie man das aus der EU kennt – Apple zur Zulassung von Sideloading zwingt. Ein entsprechender Gerichtsentscheid hatte das Unternehmen vor wenigen Tagen dazu aufgefordert, seine Plattform "innerhalb von 90 Tagen" zu öffnen.

Wie Epic Games auf X schreibt, habe die brasilianische Wettbewerbsbehörde nun "einen großen Gerichtserfolg" gegen Apple gelandet. Die CADE (Conselho Administrativo de Defesa Econômica) hatte den iPhone-Hersteller verklagt. Der Spielekonzern rechnet nun damit, "Fortnite" bis Juli auf die Geräte zu bringen. Wie genau dies passiert, bleibt unklar.

Der zuständige Richter Pablo Zuniga, hob eine für Apple positive einstweilige Verfügung auf, die dem Unternehmen mehr Zeit gegeben hätte, eine Umsetzung von Sideloading in Brasilien vorzunehmen. Dabei bezog er sich explizit auf Ansätze in anderen Weltregionen wie der EU. Apple setze "ähnliche Verpflichtungen in anderen Ländern" bereits um, "ohne erhebliche Auswirkungen oder irreparable Schäden für sein Geschäftsmodell" nachweisen zu können. Die EU mit ihrem Digital Markets Act (DMA) gilt hier explizit als Präzedenzfall.

Denkbar ist nun, dass Apple in Brasilien ähnlich wie in der EU eigene App-Store-Anwendungen von Konkurrenten zulassen muss – wie den sogenannten Epic Games Store. In der Union hatte Apple dazu größere Veränderungen an iOS und iPadOS vorgenommen. Die Installation solcher Programme samt Herunterladen und Set-up der eigentlichen Apps ist allerdings nicht einfach. Inhaltlich darf Apple keinen Einfluss auf solche Programme nehmen, will aber auf Malware prüfen. Von Epic Games und anderen hatte Apple Kritik bekommen, weil es bei der Installation viele Warnmeldungen gibt, die Nutzer verschrecken könnten.

In Brasilien hatten Apple zuletzt Strafgebühren gedroht, wenn eine Öffnung der Plattform für externe Zahlungsmittel – ein weiterer Kritikpunkt auch von Epic Games – nicht erfolgt. In der EU entscheidet die Kommission unterdessen gerade darüber, wie viel Geld der Konzern wegen möglicher DMA-Verstöße zahlen muss.

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(bsc)