Apple will Videostreaming angeblich um AR-Inhalte erweitern

Als Alleinstellungsmerkmal soll Apple TV+ einem Bericht zufolge Augmented Reality einsetzen, um Objekte einer TV-Serie ins Wohnzimmer des Zuschauers zu bringen.

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App lässt Berliner Mauer in Augmented Reality erleben

AR-Anwendungen bringen derzeit hauptsächlich Drittentwickler aufs iPhone, etwa das hier gezeigte Projekt MauAR.

(Bild: dpa, Brooks Kraft/Apple)

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Apple hat offenbar einen neuen Einsatzzweck für seine AR-Technik ausgemacht: Der Konzern plane, seinen noch kein Jahr alten Videostreaming-Dienst um Augmented-Reality-Inhalte zu erweitern, wie die Finanznachrichtenagentur Bloomberg am Mittwoch unter Verweis auf informierte Personen berichtet. Charaktere und Objekte aus TV-Serien des Dienstes würden sich so über das iPhone-Display betrachtet als virtuelle Elemente in das Wohnzimmer des Zuschauers bringen lassen.

Bei einer Serie wie Apples Weltraum-Drama "For All Mankind" könnten Nutzer beispielsweise das in einer Episode auftauchende Mondfahrzeug als AR-Objekt betrachten. Dies sei als Bonusinhalt gedacht, der Zugang erfolge über die vorinstallierte TV-App auf iPhone und iPad, schreibt Bloomberg. Die AR-Erweiterung von TV+ sei ursprünglich schon für 2020 angedacht gewesen, die Umsetzung habe sich bedingt durch die Coronavirus-Pandemie aber verzögert. Der Start werde nun für 2021 erwartet.

Beobachter gehen davon aus, dass Apple sein Geschäft mit Diensten im Herbst durch ein großes Bundle-Angebot stärken will. Auch eine Verlängerung der Kostenlos-Beigabe von TV+ stehe im Raum, derzeit legt der Konzern beim Kauf von Hardware ein Jahresabo bei.

Apple stellt mit ARKit zwar ein zentrales Framework bereit, das mit der Hilfe der iPhone- und iPad-Kamera Augmented-Reality-Anwendungen ermöglicht, hat das Feld bislang aber Drittentwicklern überlassen – lediglich die auf iPhones vorinstallierte App "Maßband" nutzt die Technik. Apple ist seit längerem auf großer Einkaufstour im Sektor Augmented und Virtual Reality.

Apple bereite für 2022 die Einführung eines Headsets vor, das sowohl für AR- als VR-Anwendungen gedacht sei, merkt die Finanznachrichtenagentur an, der Fokus liege auf Spielen, Videokonsum und virtuellen Meetings. Eine AR-Brille wolle Apple wohl frühestens 2023 auf den Markt bringen.

(lbe)