Apple wirft Feedreader aus dem App Store China
iPhone-Nutzer in China können beliebte RSS-Reader nicht länger im lokalen App Store laden. Sie wurden wegen angeblich illegaler Inhalte entfernt.
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(Bild: dpa, Rolex Dela Pena)
Feedreader scheinen im chinesischen App Store nicht länger erwünscht: Mit Fiery Feeds und Reeder sind zwei weitere populäre RSS-Reader aus dem App Store China entfernt worden, wie die Entwickler nun mitteilten. Apple habe in dem Rauswurf-Schreiben darauf verwiesen, dass die Apps Inhalte anzeigen, die in China illegal seien – das verstoße gegen die App-Store-Regeln, heißt es in der Begründung.
Feedreader und RSS-Dienste unerwünscht
Mit dem gleichen Schreiben wurde vor knapp drei Jahren bereits die Feedreader-App Inoreader aus dem App Store China geworfen. Seit April 2020 werde auch der zugehörige Cloud-Dienst zur Synchronisation von Feeds über Geräte hinweg in China "komplett blockiert", merkt der Entwickler nun auf Twitter an. Im Unterschied zu Inoreader sind Fiery Feeds und Reeder reine Feedreader-Apps, die einen lokalen Abruf von RSS-Feeds erlauben sowie verschiedene RSS-Sync-Dienste unterstützten, aber kein eigenes Backend für den Abgleich von RSS-Feeds betreiben.
Welche Inhalte als illegal eingestuft wurden, wurde nicht mitgeteilt. Reeder zeigt beim ersten Start zum Beispiel überhaupt keine Inhalte an, erst wenn der Nutzer RSS-Feeds abonniert oder sich bei einem unterstützten Dienst anmeldet, werden die entsprechenden Nachrichten geladen.
Apple will Meinungsfreiheit wahren
Feedreader scheinen damit eine weitere App-Art, die im App Store China nicht länger geduldet wird: Apple hat in den vergangenen Jahren unter anderem zahlreiche VPN-Apps, Nachrichten-Apps, Messenger und zuletzt auch Spiele dort aus dem Angebot gestrichen – ob das immer auf Geheiß chinesischer Behörden erfolgte oder der Konzern auch proaktiv vorgeht, bleibt offen. Nach erheblicher Kritik an Apples Vorgehen auf dem chinesischen Markt hat der iPhone-Konzern sich jüngst zur Beachtung der Menschenrechte verpflichtet und zur Wahrung der Meinungsfreiheit – man müsse aber nationalen Gesetzen folgen, so der Konzern.
(lbe)