Apples Autounfall-Erkennung: Probleme mit stehenden Fahrzeugen
In einem Versuch mit Schrottautos zeigt sich, dass die "Crash Detection" von iPhone 14, Apple Watch 8 und Ultra nicht immer anschlägt. Apple beschwichtigt.
Apples Autounfallerkennung, die mit den neuen Modellen von iPhone und Apple Watch im September eingeführt worden war, schlägt unter Umständen nicht an, wenn das Fahrzeug nur parkt. Das ergaben Versuche mit sogenannten Demolition-Derby-Autos, die das Wall Street Journal durchgeführt hat. Apple zufolge fehlten dem Algorithmus in diesem Fall "ausreichend Signale".
Neuerliche Crash-Tests
Die Versuche der Wirtschaftszeitung sind die zweiten Crash-Tests dieser Art, die Apples Unfallerkennung unabhängig überprüften. Dabei wurden iPhones der Serie 14 sowie Apple-Watch-Geräte der Serie 8 beziehungsweise Ultra in den Fahrzeugen angebracht. Während die Unfallerkennung bei dem auffahrenden Fahrzeug stets anschlug, tat sich bei den stationären Unfallgegnern – einem Dodge Caravan von 2008 und einem Ford Taurus von 2003, in denen jeweils niemand saß – nur manchmal etwas. Auch das kurzzeitige Herumfahren mit den Fahrzeugen vor dem Crash-Versuch – damit der Algorithmus "lernt", dass diese besetzt sind – schien nicht zu helfen.
Auf Nachfrage teilte Apple mit, dass die stehenden Fahrzeuge nicht genügend Daten geliefert hätten. Das dort montierte iPhone war nicht mit Bluetooth oder CarPlay verbunden, womit klar gewesen wäre, dass sich das Smartphone in einem aktiven Fahrzeug befindet. Das WSJ vermutet weiter, dass die Fahrzeuge womöglich nicht weit genug fuhren, um als echte Verkehrsteilnehmer erkannt zu werden. Hätte das iPhone diese Extraangaben erhalten – und hätte das GPS-Signal angezeigt, dass sich das Fahrzeug auf einer echten Straße befindet – wäre die Wahrscheinlichkeit einer Benachrichtigung größer gewesen, sagte ein Apple-Sprecher dem Blatt.
Schwerer Einschlag: AirBag ausgelöst
Dennoch ist erstaunlich, wie konservativ der Algorithmus offenbar agiert. Denn bei den Versuchen des Wall Street Journal wurde sogar der AirBag des stationären Fahrzeugs ausgelöst. Apple zufolge misst die Unfallerkennung unter anderem Beschleunigung, Geräusche, Luftdruck (zur Erkennung des Airbags bei geschlossenem Fenster), GPS sowie die Anbindung an CarPlay und Bluetooth.
WSJ-Redakteurin Joanna Stern räumte ein, dass ihre Tests "nicht unbedingt wissenschaftlich" gewesen seien. Stehende Fahrzeuge in einer kontrollierten Umgebung können demnach offenbar keine realen Straßenverhältnisse nachvollziehen.
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(bsc)