Apples Diversity-Chefin geht

Christie Smith, seit 2017 beim iPhone-Hersteller, legt ihr Amt nieder, "um mehr Zeit mit ihrer Familie zu verbringen", wie es heißt.

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Apples Diversity-Chefin geht

Christie Smith war früher im Consulting tätig.

(Bild: Christie Smith / LinkedIn)

Lesezeit: 2 Min.
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Apple muss sich erneut eine neue Leitung für die Bereiche Diversität und Inklusion suchen. Der Posten, den die Managerin Christie Smith seit 2017 bekleidet hatte, bleibt zunächst unbesetzt, ein Nachfolger ist noch nicht gefunden.

Wie Apple gegenüber der Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg bestätigte, sei der Schritt bereits "vor zwei Monaten geplant" gewesen, allerdings blieb Smith bis vergangenen Dienstag. "Christie Smith wird Apple verlassen, um mehr Zeit mit ihrer Familie zu bringen", so der Konzern, "wir wünschen Ihr alles Gute". Das Team für Inklusion und Diversität werde weiterhin direkt an die Retail- und Personal-Chefin Deirdre O’Brien berichten; dies hatte Smith auch getan.

Die Personalie kommt für Apple zur Unzeit: Die weltweiten "Black Live Matters"-Proteste beschäftigen auch den iPhone-Konzern, der nun keine Chefin seiner Diversitätsabteilung mehr hat. Apple-Boss Tim Cook hatte erst in der vergangenen Woche eine 100-Millionen-US-Dollar-Initiative gegen Rassismus angekündigt. Diese ist allerdings bei der Umwelt- und Politikchefin Lisa Jackson aufgehängt und nicht im Personalbereich. Apple ist bemüht, mehr Personen mit Minderheitenherkunft anzustellen.

Drei Jahre bei Apple sind für Manager eine kurze Zeit – diese bleiben dem Konzern oftmals über Jahrzehnte treu, wie dies etwa auch bei O'Brien der Fall ist. Smith war zuvor 16 Jahre beim Beratungsunternehmen Deloitte gewesen. Der Posten des "Head of Diversity and Inclusion" ist bei Apple sowieso als eine Art Schleudersitz bekannt: Smiths Vorgängerin Denise Young Smith, die als "Vice President of Inclusion and Diversity" sogar direkt an Tim Cook berichtet hatte, musste bereits nach sechs Monaten gehen – obwohl der Konzern betonte, man sei "zutiefst davon überzeugt, dass Diversität zu Innovation führt".

Young Smith war vor drei Jahren wegen einem öffentlichen Kommentar kritisiert worden. Sie hatte gesagt, dass selbst “zwölf blonde, blauäugige, weiße Männer in einem Raum” divers seien, da sie verschiedene Lebenserfahrungen und Perspektiven mitbrächten. In einem internen Schreiben entschuldigte sich Young Smith wenige Tage später bei ihrem Team: Sie bedauere die Wortwahl, erklärte die Managerin, und könne verstehen, “warum manche Leute daran Anstoß genommen haben”.

(bsc)