Apples Reality-Pro-Headset: So sieht das Betriebssystem aus

Offenbar plant Apple ein ins VR-Zeitalter portiertes iOS für sein erstes Mixed-Reality-Headset. Auch dabei: Genaues Handtracking und Nutzung als 2. Mac-Display.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 28 Kommentare lesen

(Bild: Shutterstock/Gorodenkoff)

Lesezeit: 4 Min.
Inhaltsverzeichnis

Wie wird man Apples erstes Mixed-Reality-Headset bedienen? Dazu hat nun die Finanznachrichtenagentur Bloomberg frische Details ausgegraben. Demnach wird das Gerät, das vermutlich Reality Pro heißen dürfte, "ein iOS-artiges Interface" mitbringen. Es sei weiterhin möglich, schnell zwischen Augmented Reality (AR) und Virtual Reality (VR) zu wechseln.

Interessant: Die vermutlich rund 3000 US-Dollar teure Hardware soll sich auch mit einem Mac verbinden lassen und damit als externes Display für den Rechner dienen. Mit dieser Funktion könnten Benutzer den Bildschirm ihres Macs in der virtuellen Realität sehen, den Computer aber weiterhin mit ihrem Trackpad oder ihrer Maus und der physischen Tastatur steuern, schreibt Bloomberg. Das Betriebssystem, das Apple wohl xrOS oder realityOS taufen wird, soll "viele der gleichen Funktionen wie iPhone und iPad" haben, allerdings in einer 3D-Umgebung. Mit dabei seien die Apps Fotos, Mail, Safari als Browser, Kalender plus Nachrichten. Apple arbeite an einem App Store für Third-Party-Programme und wolle Dienste wie Podcasts, Apple Music und TV+ auf das Headset holen. Auch seien Features zum Gesundheitstracking geplant.

Die Erfahrung soll für Apple-Nutzer schnell erlernbar sein. Die Darstellung sei "nahezu identisch" mit dem, was man iPhone und iPad kenne, inklusive Homescreen mit Icon-Reihen, deren Anordnung man beeinflussen kann. Es sei weiterhin möglich, Widgets wie Wetter oder Aktienkurse anzuheften. Die Eingabe von Inhalten erfolgt via Sprachassistentin Siri oder mittels iPhone, iPad oder Mac mit angeschlossener Tastatur. Allerdings soll ein iPhone nicht zwangsweise nötig sein, um das Headset zu verwenden, Apple geht hier also offenbar nicht den Weg der Apple Watch.

Weiterhin soll das Headset ein genaues Augen- und Handtracking beherrschen. So könne man eine Funktion nur anschauen, um sie zu selektieren – ausgeführt wird der Befehl dann über eine Handgeste. Physische Controller wie bei der Konkurrenz gibt es angeblich nicht – das erinnert an die erste Generation des iPhone, bei der Apple einen Stylus explizit ablehnte und stattdessen auf Fingerbedienung samt Gesten am Touchscreen setzte – damals revolutionär. Apples Gerät soll spezifisch auf AR-Nutzung ausgelegt sein, ein Thema, das Konzernchef Tim Cook sehr am Herzen liegt, weil er glaubt, dass VR-Anwendungen Nutzer aus der realen Welt ziehen. Der Wechsel zwischen AR und VR soll über eine Art digitale Krone möglich sein.

Weiterhin setzt Apple auf Videokonferenzen mit FaceTime. Dabei soll das Gesicht des Nutzers und sein "gesamter Körper", so Bloomberg, im VR-Raum gerendert werden. Der Look entspricht dabei offenbar Apples Memojis. Bei Einzelgesprächen ist es dem Bericht zufolge aber auch möglich, realistischere Avatare zu nutzen. Apple arbeitet auch an Unterhaltungsinhalten. So soll Video ein wichtiges Feature werden – mit einem "gigantischen Bildschirm", den man etwa in den Weltraum oder die Wüste projizieren kann. Partner sind hier angeblich unter anderem Dolby und Disney. Apple hatte zudem eine VR-Streamingfirma gekauft, deren Content der Konzern nutzen könnte.

Die Hardware soll sich für Brillenträger anpassen lassen, dazu will Apple spezielle Gläser offerieren. AirPods lassen sich mit dem Headset koppeln, es hat aber auch integrierte Lautsprecher. Der Akkupack für das Reality Pro sitzt nicht im Headset, sondern muss extern getragen werden, heißt es. Dies soll die Wärmeentwicklung geringer halten. Die Laufzeit liegt angeblich bei zwei Stunden, allerdings kann man den Akku im laufenden Betrieb wechseln.

Apple plant, sein Headset in einem eigenen Bereich seiner Ladengeschäfte zu präsentieren. Wann es erscheint, bleibt unklar, es soll aber noch 2023 soweit sein. Eine AR-Brille soll Apple kürzlich zunächst verschoben haben.

Empfohlener redaktioneller Inhalt

Mit Ihrer Zustimmmung wird hier ein externer Preisvergleich (heise Preisvergleich) geladen.

Ich bin damit einverstanden, dass mir externe Inhalte angezeigt werden. Damit können personenbezogene Daten an Drittplattformen (heise Preisvergleich) übermittelt werden. Mehr dazu in unserer Datenschutzerklärung.

(bsc)