Störfall im AKW Olkiluoto: Betreiber erläutert die Ursache

Seite 2: Sicherheitssysteme funktionierten wie geplant

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Das erhöhte Strahlungsniveau in der Hauptdampfleitung führte um 12.22 Uhr dazu, dass das Sicherheitsgebäude automatisch isoliert wurde. Mit dieser Automatik soll verhindert werden, dass Strahlung in die Umwelt gelangt. Außerdem wurde der Sicherheitsbehälter (Containmemt) mit Wasser besprengt und der Reaktor schnell abgeschaltet; dabei wurden Steuerstäbe automatisch in den Reaktor geführt, woraufhin die Kettenreaktion gestoppt wurde.

Alle Sicherheitssysteme hätten wie geplant gearbeitet, versichert TVO. Auch habe das Personal, das den Reaktor überwacht, gemäß den Anweisungen und wie zuvor geübt gehandelt. Das heißt, das Personal sei wie üblich zu den Sammelstellen gebracht worden, da sich die Betreiber in solchen Situationen immer auf das schlechtestmögliche Ereignis vorbereiten, bis das Gegenteil erwiesen ist.

Der Vorfall sei vorläufig auf der internationale Bewertungsskala für nukleare Ereignisse (INES) auf Stufe 0 eingeordnet worden, die bis zur Stufe 7 reicht, erläutert der Betreiber. Auf Stufe 7 wurden die Reaktorkatastrophen von Tschernobyl im Jahr 1986 und Fukushima 2011 eingeordnet. Stufe 0 bedeutet, der Störfall war für die nukleare Sicherheit oder die Strahlenschutzsicherheit nicht relevant. Er habe sich nicht auf die Strahlendosen des Personals ausgewirkt, auch seien in der näheren Umwelt keine erhöhten Strahlungswerte beobachtet worden.

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Da das Containment wie in solchen Fällen vorgesehen mit Wasser besprengt wurde, können darin enthaltene wichtige Geräte und Systeme feucht geworden sein. Daher würden sie besonders sorgfältig überprüft, schildert TVO. Dazu gehören Elektromotoren, Sensoren, Steckverbinder, Sender und Endschalter. Zudem müssen die Funktionen der Ventile im Sicherheitsbehälter geprüft werden.

Drei AKW sind noch in Deutschland in Betrieb (7 Bilder)

Seit März 1984 ist Block C des AKW im bayerischen Gundremmingen in Betrieb. Block A war von 1967 bis 1977 in Betrieb. Der 1984 ans Netz gegangene Block B wurde am 31. Dezember 2017 abgeschaltet, Block C – ebenfalls 1984 in Betrieb genommen – folgte Ende 2021. (Bild: kkw-gundremmingen.de)

(anw)