Google Maps statt Apple Maps: iOS erlaubt Wahl neuer Default-App fĂĽr Navigation

Die EU macht's möglich: Nach WhatsApp für Telefonie und Textnachrichten kann man nun auch Google Maps als iPhone-Karten-Standard festlegen.

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Icon von Google Maps auf einem iPhone

Icon von Google Maps auf einem iPhone: Ersetzt nun auf Wunsch Apple Maps.

(Bild: Mino Surkala / Shutterstock)

Lesezeit: 2 Min.

Mehr und mehr Apps von Drittherstellern lassen sich unter iOS als Standardanwendung definieren. Nach Browsern und kĂĽrzlich auch Telefonie- und Textnachrichten ist nun das Thema Karten beziehungsweise Navigation dran. Damit hat dann nicht mehr Apple die Oberhand, stattdessen taucht die Wunsch-App auf.

Umgesetzt wird dies allerdings nur in der Europäischen Union – der Digital Markets Act (DMA) erlaubt es mit seinen sehr breiten Regulierungsmöglichkeiten erst. Jedoch reicht es nicht aus, dass Apple eine Kategorie freigibt. Stattdessen müssen sich die Unternehmen an Apple wenden. Das zuständige Team muss die Aufnahme in das Default-Apps-Menü, das man in den Systemeinstellungen findet, erst freigeben. Bei Google hat das nun funktioniert: Seit der Freigabe von iOS 18.4 am vergangenen Montag berichten User, dass nach Installation des letzten Google-Maps-Updates ein entsprechender Eintrag bereitsteht. "Wenn Du über mehrere Navigations-Apps verfügst, kannst Du die Standard-App ändern", heißt es dazu im Menü.

Zuvor hatte bereits WhatsApp mit einem Update Ende März dafür gesorgt, dass es zur Default-Anwendung in zwei Kategorien – eben Telefonie und Textnachrichten – werden kann. Andere Messaging-Dienste, etwa Signal, könnten dies ebenfalls tun, allerdings fehlt noch die technische Umsetzung respektive Apples Freigabe. Neben Browsern, Telefonie und Textnachrichten sind auch E-Mail-Apps auswählbar. Mit iOS 18.4 sind Navigation/Karten und der Bereich Übersetzungen – wo standardmäßig Apples eigene Translate-App verwendet wird – festlegbar.

Interessanterweise ist der Bereich Übersetzungen auch in anderen Regionen freigegeben, darunter in den USA. Warum das Apple so handhabt, ist unklar. Dies dürfte jedoch nur der Anfang sein. Die Europäische Union hat Apple gegenüber bereits haarklein dargelegt, was der Konzern alles noch zu öffnen hat. Dabei geht es nicht nur um Default-Apps, sondern auch um die Bereitstellung von Entwicklerschnittstellen. So sollen etwa Smartwatches alternativer Anbieter genauso viele Möglichkeiten haben wie die Apple Watch.

Teilweise kommt es noch vor, dass Apple sich Zeit lässt, Herstellern von alternativen Apps bei der Umsetzung zu helfen. So hatte sich in dieser Woche ein deutsches Unternehmen beschwert, das ins Menü für E-Mail-Apps gelangen wollte. Apple habe es mehrere Monate lang ignoriert, hieß es. Mittlerweile ist man aber im Gespräch.

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(bsc)