Auswertung: Apple Music zahlt Plattenfirmen deutlich mehr als Spotify

Die durchschnittliche Summe, die Apple pro Stream an Musiker zahlt, soll 68 Prozent höher liegen als beim schwedischen Hauptkonkurrenten – zumindest bei einem Sample.

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Taylor Swift

Die Sängerin Taylor Swift gehört zu den Künstlern, die sich für bessere Streamingtarife für Musiker einsetzt. Bei Apple scheint ihr das gelungen zu sein.

(Bild: dpa, Rolf Vennenbernd)

Lesezeit: 2 Min.

Das auf Künstlerrechte spezialisierte Fachblog Trichordist hat anhand eines durchschnittlichen Indielabels mit einem Katalog von 150 Alben und 115 Millionen Streams pro Jahr ausgerechnet, wie hoch die an die Plattenfirma weitergegebenen Einnahmen der verschiedenen Streamingdienste im Jahr 2016 ausgefallen sind.

Demnach ist der von Spotify ausgezahlte Durchschnittsbetrag pro Stream seit 2014 um 16 Prozent gefallen und liegt nun bei 0,00437 US-Dollar. Apple Music zahlte dagegen 0,00735 Dollar pro Stream, das entspricht rund 68 Prozent mehr.

Allerdings lieferte Spotify dem Label insgesamt deutlich mehr Geld, weil der Marktführer aus Schweden einen höheren Anteil an den Gesamtstreams hatte. Während Apple Music 13,4 Prozent des Umsatzes ausmachte, lag Spotify bei 69,6 Prozent. Die anderen Anbieter, wie etwa Pandora, stellten den Rest. Auch Youtube lieferte dem Indielabel Gelder: Insgesamt 21,7 Prozent der Streams kamen von Googles Videodienst. Allerdings lag der Umsatzanteil nur bei 3,8 Prozent.

Laut einem Bericht der Financial Times versucht Spotify momentan, die Streamingkosten bei seinen Labelpartnern um bis zu 10 Prozent zu reduzieren. Apple positionierte sich dagegen am oberen Ende des Bezahlspektrums – wohl auch, um gute Stimmung zu machen.

Der Konzern hatte kürzlich betont, Apple Music solle "das komplette popkulturelle Erlebnis" bieten. Vor dem Start von Apple Music im Sommer 2015 hatte der Konzern zuvor eingewilligt, auch in der dreimonatigen Probephase Geld an die Künstler zu zahlen, wie dies auch Spotify tat. Zuvor hatte sich die Musikerin Taylor Swift stark für das Thema eingesetzt und sogar ihr Hitalbum "1989" zurückgehalten. Per Twitter gab Swift dann bekannt, sich mit Apple geeinigt zu haben. (bsc)