Autohandel: Gute Geschäfte, trübe Aussicht
Im vergangenen Jahr hat der Autohandel ein Umsatzplus von fast sechs Prozent erreicht. Die nahe Zukunft wird jedoch pessimistisch eingeschätzt.

Im Schnitt ist der deutsche Fahrzeugbestand inzwischen 10,3 Jahre alt. Im Bild: VW Polo, Jahrgang 2014.
(Bild: VW)
- Martin Franz
- mit Material der dpa
Im vergangenen Jahr wurden in Deutschland wieder mehr Gebrauchtwagen verkauft als zuvor. Insgesamt waren es nach Angaben des Zentralverbands Deutsches Kraftfahrzeuggewerbe (ZDK) rund 6,5 Millionen Autos. Das entspricht einem Plus von sieben Prozent im Vergleich zum Vorjahr. Der Neuwagenmarkt ging mit einem Minus von einem Prozent dagegen leicht zurück und kam auf rund 2,8 Millionen Erstzulassungen. "Die wirtschaftliche Entwicklung unserer Branche ist zwiespältig", sagte ZDK-Präsident Arne Joswig. Über alle Geschäftsbereiche – Service und Handel mit Neu- und Gebrauchtwagen – stieg der Umsatz 2024 um 5,6 Prozent auf 218,9 Milliarden Euro.
Maßnahmen gefordert
Dennoch macht die Branche Druck auf die Politik, Maßnahmen zur Konjunkturbelebung zu ergreifen. Der Absatz von neuen Elektroautos müsse steigen. Er brach nach dem abrupten Ende der Kaufunterstützung für private Neuzulassungen ein. Joswig forderte von einer neuen Bundesregierung, sie müssen "mit gezielten Förderprogrammen und einem konsequenten Ausbau der Lade- und Tankinfrastruktur aktiv werden, statt den Verkehrsteilnehmern immer neue finanzielle Hürden aufzubürden". Der ZDK vertritt nach eigenen Angaben gut 39.300 Autohäuser, Karosserie- und Kfz-Meisterbetriebe mit etwa 470.000 Beschäftigten.
Ein deutliches Umsatzwachstum verzeichnete dem Verband zufolge das Geschäftsfeld Service und Reparatur. Hier gab es ein Plus von 7,4 Prozent auf 36 Milliarden Euro. Gründe seien, dass es immer mehr Fahrzeuge gebe und das Durchschnittsalter der deutschen Fahrzeugflotte von inzwischen 10,3 Jahren. Deshalb müssten die Autos häufiger gewartet werden und die Kosten würden steigen. Auf das laufende Jahr blickt die Branche wenig optimistisch. Einer ZDK-Umfrage unter 690 Betrieben von Ende Januar/Anfang Februar zufolge haben 57 Prozent der Betriebe schlechte oder eher schlechte Erwartungen an den Umsatz.
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(mfz)