Autoindustrie: Audi meldet branchenĂĽblichen Abschwung um ein Drittel
In seinen Geschäftszahlen für 2024 meldet die Volkswagen-Konzernmarke die branchenübliche Korrektur nach unten um rund ein Drittel – und ist immer noch im Plus.

Ähnlich wie in seinem Mutterkonzern Volkswagen, der seine Zahlen für 2024 bereits vergangene Woche veröffentlicht hat, läuft es auch bei Audi nicht mehr so überdurchschnittlich gut wie zuvor. Die Marke ist damit genauso betroffen wie die anderen großen deutschen Autohersteller, bei denen auf eine Konjunkturphase nun eine Konsolidierung auf niedrigerem Niveau folgte. Der Autohersteller liegt trotz eines Rückgangs um ein rundes Drittel immer noch im Plus. Die Wettbewerbsfähigkeit soll aber auch auf Kosten der Mitarbeitenden gesteigert werden.
Trotz allem noch im Plus
Die Gründe für das schwächere Geschäft gleichen sich ganz allgemein darin, dass seit 2022 auf ein hohes Angebot eine Phase sinkender Nachfrage folgte. Über Preissenkungen ließen sich die Zahlen auch 2024 nicht stabilisieren. Das führte dazu, dass 2024 Audis Ergebnis um 33 Prozent auf 4,2 Milliarden Euro nach Steuern fiel, wie der Konzern meldet. Der zweite deutliche Rückgang in Folge bescherte der Kernmarke Audi ein Umsatz-Minus von knapp acht Prozent auf 64,5 Milliarden Euro. Die operative Rendite lag mit 4,6 Prozent im Plus.
Im Vergleich mit BMW und Mercedes-Benz lief es für Audi dennoch weniger glimpflich. Die direkten Wettbewerber auf dem Markt für gehobene und teure Autos flogen davor höher und liegen daher immer noch in satten Plus-Bereichen. Mercedes machte 28 Prozent weniger Gewinn, kommt aber immer noch auf 10,4 Milliarden Euro, BMW machte ein Minus von 37 Prozent, hat aber noch 7,7 Milliarden. Audi sortiert sich mit 33 Prozent ziemlich genau in die Mitte der Verluste, liegt mit 4,2 Milliarden aber noch deutlich unter BMW.
Größere Anstrengung mit weniger Mitarbeitern
Für Audi ergaben sich eigenen Angaben zufolge zusätzlich Probleme aufgrund von Lieferschwierigkeiten für bestimmte Motoren und der anfänglichen finanziellen Belastung durch die Schließung des Werks Brüssel. Zusätzlich zur Aufgabe des unrentablen Werks sollen jetzt weniger Mitarbeiter versuchen, die Finanzdelle auszuklopfen. So plant Audi bis 2029 bis zu 7500 Stellen abzubauen, allerdings ohne betriebsbedingte Entlassungen. Zudem sollen Beteiligungen gekürzt werden. Bereits 2024 war analog zum Geschäftsgang die Beteiligung von 8840 auf nur mehr 5310 Euro pro Mitarbeitendem gesunken.
Der Gewerkschaft gelang andererseits, Audi zur Zusage einer Beschäftigungssicherung bis Ende 2033 und eines Bonus für Mitglieder der IG Metall zu bewegen. Letztere Maßnahme soll übrigens helfen, die Zahl der Gewerkschaftsmitglieder zu stabilisieren und längerfristig zu erhöhen.
Der Ausblick der Geschäftsleitung ist durchwachsen. Die Hoffnung läge auf über 20 neuen Modellen, die 2024 und 2025 herauskommen. Damit möchte Audi 2025 Absatz, Umsatz und Rendite wieder steigern, doch bleibe der Wettbewerb intensiv. In China erwartet Audi beim Absatz nur eine Seitwärtsbewegung. Gegen die Zollpolitik der USA könne Audi kurzfristig nur wenig ausrichten. Sollten die entsprechenden Pläne umgesetzt werden, wird Audi die Preise in den USA erhöhen müssen.
(fpi)