Autoindustrie: Hersteller stehen gut da, Zulieferer schlechter

Insgesamt hat sich das Geschäftsklima in der Autoindustrie im Januar gegenüber dem Dezember aufgehellt.

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(Bild: bremenports / BLG)

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Die Lage der Autoindustrie hat sich laut dem ifo-Institut für Wirtschaftsforschung leicht verbessert. Der ifo-Indikator für die Branche stieg auf 4,6 Punkte im Januar gegenüber 0,8 im Dezember.

"Während die Hersteller gut dastehen, liefen die Geschäfte der Zulieferer schlechter. Ein möglicher Grund dafür ist, dass die Hersteller ihre Preiserhöhungen gegenüber den Käufern durchsetzen konnten, die Zulieferer aber bislang nicht", erläuterte Oliver Falck, der Leiter des ifo-Zentrums für Industrieökonomik und neue Technologien. Die Hersteller hätten ihre Preise durchsetzen können, weil die produzierten Stückzahlen weiterhin unter Durchschnitt lägen. Die Situation in der Lieferkette habe sich zwar verbessert, jedoch sei die Branche immer noch von Engpässen betroffen.

"Der Markt an Neuwagen ist leergefegt, deswegen können die Händler ihre Autos ohne Rabatte an die Endkunden verkaufen", erklärte Falck laut Mitteilung. Wie unterschiedlich die Unternehmen das Geschehen einordnen, zeige sich auch in ihren Einstellungsplänen: Während die Hersteller wieder neues Personal einstellen wollen, seien die Zulieferer in Sachen Einstellungen zurückhaltend.

Der gesamte ifo-Index ergibt sich durch monatliche Umfragen unter mehr als 7000 Unternehmen aus Handel, Bau- und Verarbeitendem Gewerbe zu ihrer Einschätzung der wirtschaftlichen Lage. Die Ergebnisse bilden die Grundlage für den sogenannten ifo-Konjunkturtest, aus dem der ifo-Geschäftsklimaindex abgeleitet wird. Wenn der Index steigt, dann gilt dies als Hinweis auf eine Besserung der wirtschaftlichen Lage. Fällt er dagegen, so gilt dies als Indiz für eine sich abschwächende Konjunktur.

2020 ging der Index für die Autoindustrie in den Keller. Nachdem er zum April und Mai 2021 wieder anstieg, fiel er zum Jahresende wieder ab. Das ifo-Institut ging im Mai 2021 davon aus, dass durch die schrumpfende Produktion von Verbrennungsmotoren in der deutschen Autobranche mehr Arbeitsplätze wegfallen werden, als Beschäftigte in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen. Insgesamt seien 221.000 Arbeitsplätze gefährdet.

(Bild: ifo-Institut)

(anw)