Elektroautos: Studie sieht bis zu 221.000 Stellen in der Autobranche​ gefährdet

Die Entwicklung auf dem Feld der Antriebstechnik beschleunigt sich, was die Wirtschaftsforscher zu immer neuen Blicken in ihre jeweiligen Glaskugeln antreibt.

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Weniger Teile, einfachere Fertigung: Das Elektroauto wirkt sich auf die Strukturen der Produktionsketten aus. Im Bild der Motor des Elektroautos Mercedes-Benz EQA.

(Bild: Daimler)

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Die jüngste Studie zur Entwicklung des Arbeitskräftebedarfs entstand im Auftrag des größten Verbands der deutschen Automobillobby, dem VDA, beim Leibniz-Institut für Wirtschaftsforschung an der Universität München e.V., kurz "ifo-Institut".

Ihre Haupterkenntnis: "Durch die schrumpfende Produktion von Verbrennungsmotoren werden in der deutschen Autobranche mehr Arbeitsplätze wegfallen als Beschäftigte in den kommenden Jahren in den Ruhestand gehen." Eine der Schlussfolgerungen daraus lautet: "Da die Lücke jetzt schon bekannt ist, haben Unternehmen die Möglichkeit, rechtzeitig geeignete Maßnahmen zu ergreifen, zum Beispiel Umschulungen und Weiterbildung."

Die Wissenschaftler kommen auf rund 613.000 Arbeitsplätze für die Produktion konventioneller Antriebstechnik in Deutschland. Sollte die Elektromobilität bis 2025 weiter in der angenommenen Geschwindigkeit wachsen, stünden "zwischen 29 Prozent und 36 Prozent der betroffenen Beschäftigten zur Disposition", also bis zu 221.000 Menschen. Laut Studie dürften bis dahin rund 86.000 davon ihren Ruhestand antreten.

Schon heute haben Auto- und Zulieferindustrie aufgrund der Produktionsvereinfachung begonnen, Stellen abzubauen. Sollten die Autokonzerne die heute weitgehend ausgelagerte Produktion teilweise wieder selbst betreiben, gingen der Zulieferindustrie anteilig Entwicklungs- und Produktionsaufträge für Elektroauto-Teile verloren. Besonders die hoch spezialisierten Kleinbetriebe wären zum Teil auch nicht flexibel genug, ihre Palette auf die neuen Anforderungen umzustellen.

Der Übergang zur Elektromobilität ist demzufolge für die mittelständisch geprägte Zuliefererbranche die größte Umstellung. Unklar ist dabei laut der Studie mit dem Titel "Auswirkungen der vermehrten Produktion elektrisch betriebener Pkw auf die Beschäftigung in Deutschland", inwieweit der Abbau der heute zum Teil parallel laufenden Produktion für die Fertigung von Autos mit Verbrennungsmotoren und Elektroautos und eine geringere Wertschöpfung weitere Stellen kosten werden.

(fpi)