CES

Automatisch und autonom: ZF fährt zweigleisig

ZF Friedrichshafen präsentiert auf der CES erste Kunden für seine Systemkomponenten für automatisiertes Fahren von Level 2+ bis Level 4.

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Automatisch und autonom: ZF fährt zweigleisig

Auf der CES 2019 hat CEO Wolf-Henning Scheider den Controller ZF ProAI RoboThink vorgestellt, jetzt gibt es einen Kunden aus der Nutzfahrzeugbranche.

(Bild: heise online/vbr)

Lesezeit: 2 Min.

Der deutsche Zulieferer ZF Friedrichshafen bekräftigt auf der CES seine Strategie, halbautomatisierte und vollautonome Fahrsysteme parallel zu entwickeln. "Damit ist ZF auf dem richtigen Weg, die Mobilität der nächsten Generation zu automatisieren", sagte CEO Wolf-Henning Scheider am Montag auf der CES in Las Vegas. "Wir zeigen handfesten Fortschritt in allen relevanten Bereichen."

Für die halbautomatisierte Fahrassistenzplattform CoAssist hat ZF einen ersten Kunden, der Fahrzeuge mit dem System ausstatten und 2021 auf den Markt bringen wird. Mit welchen Herstellern sie zusammenarbeiten, sagen Zulieferer üblicherweise nicht – auch ZF macht da keine Ausnahme. "Es handelt sich um einen großen asiatischen Hersteller", verrät Scheider. Das Fahrzeug werde zunächst wohl nur auf dem asiatischen Markt erhältlich sein.

Die CoAssist-Plattform ist das erste Modul eines Baukastensystems aus Hard- und Software, das ZF in den kommenden Jahren erweitern will. CoAssist bietet eine aktive Fahrunterstützung, die der Hersteller mit "Level 2+" bezeichnet. Damit soll sie zuverlässiger und sicherer sein, als Level-2-Systeme (zum Beispiel Spurhalte- oder Bremsassistenten), aber noch kein vollständig automatisiertes Fahren (Level 3) ermöglichen.

Für Pkw sehen wir bei Level 2+ Konzepten das größte Potenzial, automatisierte Fahrfunktionen umzusetzen und für alle Autofahrer erreichbar zu machen", erläutert Scheider. CoAssist setzt unter anderem auf eine zentrale Steuereinheit, einen Mitteldistanzradar und Software von ZF sowie EyeQ-Chips der Intel-Tochter Mobileye. Das ganze System soll den Fahrzeugkäufer weniger als 1000 US-Dollar kosten.

Auch auf dem Weg zum vollautonomen Fahren kann ZF auf der CES einen Meilenstein verkünden. "Bei Nutzfahrzeugen sehen wir schon jetzt eine Nachfrage nach Systemen, die vollautomatisiertes Fahren nach Level 4 und höher in wenigen Jahren möglich machen", sagt Scheider. Ein internationaler Nutzfahrzeughersteller hat ZF den Auftrag für die Entwicklung der auf der CES 2019 erstmals vorgestellten Controller ZF ProAI RoboThink erteilt. Ab 2024/25 soll diese als Zentralrechner eines vollautomatisierten Level 4 Systems im Lkw zum Einsatz kommen. (vbr)