Tinder lässt die Hosen runter: Mehr Transparenz bei Preisgestaltung

Von verschiedenen Usern verlangt Tinder ganz unterschiedliche Preise für die Premiumfunktionen. Der EU verspricht der Dienst nun mehr Transparenz dazu.

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Frau mit Smartphone in der Hand, auf dem in Tinder das Profil eines Mannes geöffnet ist.

(Bild: Alex Photo Stock/Shutterstock.com)

Lesezeit: 2 Min.

Nutzerinnen und Nutzer der Dating-App Tinder sollen künftig besser darüber informiert werden, warum sie individuelle Angebote für Premium-Funktionen bekommen. Das teilte die Europäische Kommission mit, gegenüber der sich der Dienst dazu verpflichtet hat. Vorher hat es demnach einen Dialog zwischen dem US-Unternehmen, der Kommission und Verbraucherschutzbehörden aus der Europäischen Union gegeben. Dabei sei es darum gegangen, dass der Dienst automatisierte Verfahren genutzt hat, um User zu identifizieren, "die wenig oder gar kein Interesse an seinen Premium-Diensten zu einem Standardpreis gezeigt haben". Denen seien dann automatisch Preisnachlässe angeboten worden. Weil es dazu keine Informationen gab, sei das Vorgehen unlauter gewesen, erklärte die Kommission.

Bis Mitte April will Tinder jetzt umsetzen, dass klar darüber informiert wird, dass Preisnachlässe für Premiumdienste mit automatisierten Verfahren personalisiert werden, erklärt die EU-Kommission. Sollte eine bis April 2022 ebenfalls heimlich vorhandene Preisstaffelung nach Alter der User wieder eingeführt werden, müsste ebenfalls klar vorab darüber informiert werden. Tinder hatte diese Praxis schon vor Beginn der Untersuchung eingestellt. Wenn Nutzern und Nutzerinnen personalisierte Preisnachlässe für Premiumdienste angeboten werden, soll Tinder ab dem kommenden Monat auch über die Gründe dafür informieren. Mit diesen Änderungen sollen Verstöße gegen das EU-Verbraucherrecht abgestellt werden, heißt es in der Mitteilung noch.

Wie auch viele andere Dating-Apps bietet Tinder verschiedene Mitgliedschaften an. Je nachdem, wie viel Nutzerinnen und Nutzer zahlen, stehen ihnen mehr Funktionen zur Verfügung. Premium-Nutzer können etwa Dates auf der ganzen Welt finden oder werden anderen schneller angezeigt. Eine Studie des schwedischen Verbraucherverbands hatte im Jahr 2022 aufgedeckt, dass Tinder für diese erweiterten Möglichkeiten von Person zu Person unterschiedliche Preise verlangte. Die Verbraucheragentur hat den Dialog mit Tinder nun auch geleitet.

(mho)