Autovermieter Hertz will zehntausende Elektroautos von Polestar kaufen

Neben Teslas sollen über die nächsten fünf Jahre bis zu 65.000 Elektroautos der schwedischen Marke die Mietwagenflotte ergänzen - ab Frühjahr 2022 in Europa.

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Polestar Elektroauto vor Hertz-Mietwagenverleih

Polestar 2 vor Hertz-Filiale

(Bild: Hertz)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Frank Schräer

Einer der weltweit größten Autovermieter, Hertz, will über die nächsten fünf Jahre bis zu 65.000 Elektroautos der schwedischen Marke Polestar in seine Mietwagenflotte aufnehmen. Zunächst sollen Polestar 2 Fahrzeugmodelle ab Frühjahr 2022 in Europa zur Vermietung angeboten werden. Gegen Ende 2022 sollen die Polestar-Elektroautos auch in Nordamerika und Australien zur Verfügung stehen.

Dies sei das erste Ergebnis einer strategischen Partnerschaft von Hertz und Polestar, wie beide Firmen mitteilen. Der US-amerikanische Autovermieter will die Elektrifizierung seine Mietwagenflotte vorantreiben. Im letzten Herbst hat Hertz bereits 100.000 Teslas bestellt und gleichzeitig angekündigt, seine Filialen weltweit mit Ladestationen auszurüsten.

Elektrofahrzeuge seien bereits Mainstream, erklärte Hertz letztes Jahr. "Wir sehen gerade erst eine steigende globale Nachfrage und ein steigendes Interesse." 40 Prozent der US-Verbraucher gäben an, dass sie ein Elektrofahrzeug in Betracht ziehen werden, wenn sie das nächste Mal auf dem Markt für ein neues Fahrzeug sind.

Polestar sei laut Hertz-CEO Stephen Scherr ein wichtiger strategischer Partner für Hertz und die Elektromobilität. Polestar hat nach eigenen Angaben seine Produktion 2021 fast verdreifacht und will dies in diesem Jahr nochmals verdoppeln. Damit erwartet Polestar eine Produktionsmenge von 290.000 Fahrzeugen pro Jahr bis Ende 2025.

Hertz hatte im Mai 2020 Insolvenz angemeldet und Gläubigerschutz beantragt. Der Rückgang von Reisen habe während der Pandemie zu einem "plötzlichen und dramatischen" Einbruch bei Umsätzen und Buchungen geführt, hieß es seinerzeit. Das Geschäft in Europa war davon nicht betroffen. Ende Juni 2021 hat das Unternehmen seine in der Insolvenz erforderliche Umstrukturierung erfolgreich abgeschlossen und den Gläubigerschutz verlassen zu haben.

Investoren gaben Hertz 5,9 Milliarden US-Dollar neues Kapital, der Autovermieter zahlte seinen Gläubigern insgesamt 19 Milliarden US-Dollar zurück. Nach der Bekanntgabe der Partnerschaft mit Polestar stieg der Aktienkurs von Hertz am gestrigen Börsentag um etwas über 10 Prozent.

(fds)