Ballmer: Microsoft ist für den Wettbewerb geschaffen

Für Microsoft-Chef Steve Ballmer steht fest, dass die Firma, die so viel Großes für die Verbraucher und die Wirtschaft geleistet habe, nicht zerschlagen wird.

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Von
  • Jürgen Kuri

Microsofts Chef Steve Ballmer äußerte in einer E-Mail an die Konzern-Mitarbeiter und in einem Reuters-Interview seine Ansichten über die Zukunft der Software-Schmiede. Ballmer, dem viele Beobachter nach dem Rücktritt von Bill Gates zutrauten, besser auf die Herausforderungen des Internet reagieren und mit den Auswirkungen des Kartellprozesses umgehen zu können, sieht die Zukunft des Redmonder Software-Hauses "äußerst optimistisch". Seiner Ansicht nach ist Microsoft für den Wettbewerb geschaffen: "Und wir werden weiter im Wettbewerb mitmischen, wie wir das immer getan haben – fair und mit Nachdruck."

Ballmer wehrt sich auch weiterhin heftig gegen eine Aufspaltung Microsofts, wie sie nach jüngsten Berichten das US-Justizministerium und die Vertreter der 19 amerikanischen Bundesstaaten im Kartellverfahren fordern wollen. "Diese Firma, die in den letzten 25 Jahren so viel Großes für die Verbraucher und die amerikanische Wirtschaft geleistet hat, wird nicht aufgeteilt", erklärte Ballmer kategorisch: "Ganz egal, was die Zeitungen schreiben: Es gibt in dem gegenwärtigen Verfahren absolut nichts, was unsere Aufspaltung rechtfertigen würde." Er kündigte erneut an, dass Microsoft alle rechtlichen Möglichkeiten ausschöpfen werde: "Selbst wenn der Richter einer so extremen und noch nie da gewesenen Maßnahme zustimmt, gibt es in dem juristischen Verfahren viele weitere Schritte, die uns noch bleiben." Gates und er seien von der rechtmäßigen Position Microsofts überzeugt.

Auf den Kursverfall der Microsoft-Aktie am Montag dieser Woche (nach den Berichten über die mögliche Aufteilung) angesprochen, meinte Ballmer nur lakonisch, er habe es aufgegeben, die Börse zu verstehen: "Unser Geschäft ist dasselbe, wir haben die gleichen Möglichkeiten, die gleiche Fähigkeit, Großartiges zu leisten, die wir auch vor einem Monat hatten. Nichts hat sich geändert." Die Besorgnis unter den Börsianern, die die Ergebnisse des letzten Geschäftsquartals auslösten, und die ebenfalls zum Kurseinbruch Microsofts beitrugen, versuchte Ballmer zu zerstreuen: "Es ist schwierig, Umsätze, die bereits sehr groß sind, weiter stark zu steigern, und der Rückgang des Geschäfts mit PCs für Unternehmen hat uns etwas vorsichtig werden lassen." Analysten hatten zum Quartalsgewinn Microsofts von 2,39 Milliarden US-Dollar angemerkt, dass allein 440 Millionen US-Dollar gar nicht aus dem operativen Geschäft des Software-Konzerns stammten. Sie kamen aus Investmenterträgen, die aber im Geschäftsbericht nicht als "außerordentliche Posten" verbucht wurden. (jk)