Bei G20-Treffen: Von der Leyen schlägt Weltrat für Künstliche Intelligenz vor

Die Präsidentin der EU-Kommission schlägt analog zum Weltklimarat einen Weltrat für KI vor. Diese Technologie benötige einen "globalen Regelungsrahmen".

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(Bild: metamorworks/Shutterstock.com)

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Angesichts der Gefahren durch Künstliche Intelligenz (KI) hat EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen die Einrichtung eines neuen globalen Beratungsgremiums vorgeschlagen. Ein Organ, das dem Weltklimarat (IPCC) ähnele, könnte sich mit den gesellschaftlichen Risiken, aber auch mit den möglichen Vorteilen der Technologie beschäftigen, erklärte die Deutsche am Sonntag zum Abschluss des G20-Gipfels der führenden Industrie- und Schwellenländer in Indien. Gemeinsam mit Partnern solle Europa einen globalen Regelungsrahmen entwickeln.

"Die entscheidende Frage lautet, wie wir eine sich rasant entwickelnde Technologie nutzen", sagte von der Leyen. Es sei bezeichnend, dass selbst die KI-Erfinder und -Entwickler von der Politik eine Regulierung forderten.

Über die möglichen Gefahren von Künstlicher Intelligenz wird seit Monaten weltweit intensiv diskutiert. Für viel öffentliches Aufsehen sorgen unter anderem der Text-Bot ChatGPT der Firma OpenAI, an dem auch Microsoft beteiligt ist. Das System liefert teils erstaunlich zielgerichtete Antworten, gibt aber auch Nonsens aus und erfindet schon mal Gerichtsurteile, ohne diese Kreativität zu kennzeichnen. Bei generativer KI, die etwa Bilder auf Basis von Textbeschreibungen erzeugen oder aus Vorlagen von Bild- oder Tonmaterial neue Ausgaben erzeugt, die den realen Personen absolut ähneln, wird die Gefahr der Produktion und Verbreitung von Falschinformationen als besonders hoch eingeschätzt.

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Etliche Tech-Prominente wie Tesla-Chef Elon Musk und Apple-Mitbegründer Steve Wozniak hatten im März ein mindestens sechsmonatiges Moratorium bei der Entwicklung leistungsstarker künstlicher Intelligenz vorgeschlagen. Dieses solle der Branche Zeit geben, Sicherheitsstandards für die Entwicklung von KI festzulegen und mögliche Schäden durch die riskantesten KI-Technologien abzuwenden, hieß es damals. In der EU laufen bereits Vorbereitungen zu einer Regulierung von KI (AI Act); US-Technikunternehmen haben bereits signalisiert, diesen Regeln zuzustimmen.

(tiw)