App Store vor der Spaltung – wegen EU-Gesetz DMA

Es dauert offenbar nicht mehr lange, bis Apple die Vorgaben der EU-Kommission umsetzt und Sideloading zulässt. Dazu soll der App Store umgebaut werden.

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App-Store-Icon auf einem Apple-Gerät

App-Store-Icon auf einem Apple-Gerät.

(Bild: Antlii / Shutterstock.com)

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Apple hat nicht mehr lange Zeit, um sich an die neuen Regeln des Digital Markets Act (DMA) der Europäischen Union anzupassen: Spätestens bis zum 7. März müssen diese befolgt werden. Dazu gehört, dass Apple seinen App Store umbauen muss. Künftig soll es hierzulande nämlich möglich werden, sowohl alternative App Stores zu nutzen als auch Anwendungen selbsttätig per Sideloading zu installieren. Beides lehnt der iPhone-Konzern ab und bekämpft es seit Jahren – sowohl in Form von Lobbyarbeit als auch zuletzt juristisch. So argumentiert das Unternehmen vor dem Gericht der Europäischen Union, man betreibe nicht einen, sondern fünf App Stores und werde deshalb "falsch" reguliert. Dennoch gehen die internen Arbeiten an der Umsetzung der DMA-Regeln voran, heißt es nun in einem neuen Bericht: Dieser werde dazu führen, dass der App Store künftig "zweigeteilt" werde, schreibt die Finanznachrichtenagentur Bloomberg.

Den Angaben zufolge soll es künftig nach dieser Spaltung zwei verschiedene App Stores geben: einen für die EU und einen für die restlichen Märkte. Apple arbeite daran bereits seit über einem Jahr, "um massive Geldstrafen der EU" zu vermeiden. Was das genau bedeutet, wird von Apple allerdings aktuell nicht kommuniziert. Erst vor der Einführung der Änderungen dürften die Nutzer informiert werden. Schließlich handelt es sich dabei nicht um ein Apple-Produkt, sondern um eine Zwangsmaßnahme, die den Konzern Kunden und Einnahmen kosten dürfte.

Zuletzt hatte Apple weiterhin versucht, die Stimmung in der Kommunikation mit der EU-Kommission zu verbessern. Margrethe Vestager, die dem Unternehmen in der Vergangenheit eher wenig gewogene EU-Wettbewerbskommissarin, traf sich in Cupertino im Apple Park mit Apple-CEO Tim Cook. Auf X postete sie ein Foto von sich und Cook und schrieb, es sei "Apples Verpflichtung, sich an den DMA zu halten und den Vertrieb von Apps außerhalb des App Store zu erlauben". Hinzu kämen weitere Wettbewerbsfälle gegen den Konzern.

Dabei erwähnte Vestager explizit den Musikstreamingdienst Apple Music, mit dem sich der (größere) Konkurrent Spotify seit längerem im Streit befindet. Das schwedische Unternehmen sieht Apples App-Store-Praktiken sowie eine mögliche Bevorzugung von Apple Music in anderen Bereichen als wettbewerbswidrig an.

Die Regulierungsbehörden gingen noch viel zu zögerlich gegen Apple vor, es brauche "entschlossenes Handeln". Spotify arbeitet bei seiner Lobbyarbeit mit anderen Unternehmen wie Proton (VPN-Anbieter) oder Deezer zusammen, die Apples Position als Gatekeeper beenden wollen. Eine Kartellbeschwerde von Spotify ist bereits vier Jahre alt.

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(bsc)