Apple TV+ klagt angeblich über Wachstumsschmerzen

Der Videodienst, der gerade erst einen Oscar gewonnen hat, soll Schwierigkeiten bei der Produktion neuer Inhalte haben – Apples Stil schmecke Hollywood nicht.

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(Bild: Shutterstock.com/Lebedev Yury)

Lesezeit: 2 Min.

Eigentlich sollte für Apple TV+ alles in Butter sein: Der Netflix-Konkurrent hat gerade den ersten Oscar für einen Streamingdienst überhaupt gewonnen und am kommenden Freitag startet der Dienst erstmals in seiner Geschichte mit Live-Sport. Doch intern scheint es Wachstumsschmerzen zu geben, heißt es nun in einem Bericht. Demnach hakt es unter anderem bei der Personaldecke, der Rechtsabteilung und der Umsetzung neuer Projekte.

Wie der Wirtschaftsdienst Business Insider unter Berufung auf informierte Kreise meldet, erweist sich die "sehr flache" Führungsstruktur von Apples Videoabteilung als problematisch – zumindest für die Studios und Produzenten, die mit TV+ zusammenarbeiten (wollen).

Es fehle an ausreichend Kommunikation und einer "robusten Infrastruktur". Teilweise würden Rechnungen zu spät bezahlt (obwohl der Dienst Milliarden zur Verfügung haben soll) und es gab angeblich schon Shows, die ohne endgültig abgeschlossene Verträge gesendet wurden. Bei der Pressearbeit kämen Inhalte verspätet oder es fehle an den für neue Produktionen notwendigen Landing Pages im Web.

Apple ändere zudem seine Marketingpläne manchmal kurzfristig. Alles in allem sei der Konzern offenbar noch nicht in der Lage, Inhalte so zu bewerben, wie er das von Hardware kennt. "Die machen Marketing als wäre es ein iPhone, nicht Content", so ein anonymer Manager gegenüber Business Insider. Insgesamt hält sich Apple demnach bei TV+ nicht an die Gepflogenheiten Hollywoods, was für Irritationen sorgt. Zudem gebe es intern "Probleme mit Burnout". Teilweise würden zu viele Shows gleichzeitig begonnen.

Trotz des Berichts hat Apple mit TV+ mittlerweile diverse Erfolge zu verzeichnen: So staubt der Konzern regelmäßig Film- und Serienpreise ab, der Höhepunkt war in dieser Woche der Gewinn des Oscar als bester Film für den Streifen "CODA". Wie viel Geld Apple mit TV+ verdient, bleibt weiterhin das Geheimnis des Konzerns – aufgrund des günstigen Monatspreises dürfte er aber stark zubuttern. Wie viele Abonnenten aktuell vorhanden sind, wird ebenfalls nicht kommuniziert.

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(bsc)