Bericht: Foxconn erhöht Gehälter um 16 Prozent
Der taiwanische Elektronikfertiger Foxconn hat in einem Werk die Löhne deutlich erhöhen müssen, da er nur schwer Arbeitskräfte fand. Außerdem reduzierte er die Probezeit in allen chinesischen Niederlassungen.
- Christian Kirsch
Zu den bisherigen Bedingungen konnte der Elektronikfertiger Foxconn offenbar in seiner chinesischen Fabrik in Zhengzhou (Provinz Henan) nicht mehr genügend Arbeitskräfte finden. Deshalb hat das taiwanische Unternehmen die Löhne dort jetzt um 16 Prozent erhöht, berichtet unter anderem das Wall Street Journal. Außerdem werde die Probezeit für alle Neueinstellungen in China von sechs auf drei Monate verkürzt.
Foxconn ist einer der größten Elektronikproduzenten der Welt und fertigt unter anderem Apples iPad- und iPhone-Modelle. In der Volksrepublik China beschäftigt das Unternehmen über eine Million Arbeiter und Angestellte, rund 150.000 davon in Zhengzhou.
Anfang März 2011 hatte Foxconn angekündigt, die eigentliche Produktion wegen steigender Lohnkosten von Shenzhen an der Küste ins Landesinnere zu verlegen, wo niedrigere Mindestlöhne gelten. Eine dieser neuen Fertigungsstätten ist Zhengzhou, und Anfang 2012 herrschte dort noch rege Nachfrage nach Foxconn-Jobs.
Wegen einer Serie von Selbsttötungen und Kritik an den Arbeitsbedingungen geriet Foxconn in den vergangenen Jahren mehrfach in die Schlagzeilen. Apple wurde daraufhin als erste Technologiefirma Mitglied der Fair Labor Association (FLA) und beauftragte die Vereinigung mit einer Untersuchung der Arbeitsbedingungen bei Foxconn.
Nach dem ersten, vor kurzem veröffentlichten Zwischenbericht der FLA soll es einige Verbesserungen gegeben haben. Spätestens ab Mitte 2013 will Foxconn die in China gesetzlich vorgeschriebenen Wochenarbeitszeit von 40 Stunden zuzüglich maximal neun Überstunden einhalten. (ck)