Bericht: Microsoft eröffnet demnächst ersten eigenen Laden
In Scottsdale im US-Bundesstaat Arizona wird voraussichtlich in diesen Tagen der erste Microsoft Store eröffnet, ein weiterer soll in Kalifornien folgen.
Der US-Softwarekonzern Microsoft steht offenbar kurz davor, in einem Einkaufszentrum in Scottsdale (Arizona) sein erstes eigenes Ladengeschäft zu eröffnen. Dort werde gerade letzte Hand angelegt, bevor kommende Woche zum Start von Windows 7 das Geschäft eröffnet werden kann, berichtet das Wall Street Journal unter Berufung auf eine eingeweihte Person. Ein zweites Geschäft werde in den kommenden Wochen im kalifornischen Mission Vejo eröffnet. Bilder von beiden Standorten waren im vergangenen Sommer im Internet verbreitet worden. Falls die ersten beiden Läden beim Publikum ankommen, seien weitere geplant.
Microsoft hatte dieses Jahr den Einzelhandelsexperten David Porter angeheuert, um mit seiner Hilfe den Plan für eine eigene Ladenkette anzugehen. Bisher beschränken sich die Erfahrungen des Konzerns in diesem Bereich auf ein Vorführgeschäft, das er 1999 bis 2001 in San Francisco geführt hatte, und auf das "Retail Experience Center" am Firmensitz in Redmond. Porter erläutert laut dem Zeitungsbericht, die Kunden erwarteten mehr Auswahl und Service, und das solle in den Microsoft-Geschäften geboten werden. Voraussichtlich sollen dort unter anderem Notebooks mit Windows 7, Mobiltelefone mit Windows Mobile, Zune-Musikplayer und Xbox-360-Spielkonsolen zu sehen, auszuprobieren und zu erwerben sein.
Microsoft hat laut Wall Street Journal einige ehemalige Apple-Store-Mitarbeiter eingestellt. Außerdem habe der ehemalige Apple-Manager George Blankenship den Redmonder Konzern beraten. Für Microsofts Geschäfte sind Tresen geplant, an denen sich Kunden ähnlich wie an den "Genius Bars" in den Apple Stores helfen lassen können.
Microsoft-COO Kevin Turner hatte im Juli zur Partnerkonferenz noch verkündet, in diesem Herbst werde sein Konzern Geschäfte "Tür an Tür" zu Apple Stores eröffnen. Auf Scottsdale trifft das nicht zu, der dortige Apple Store und das künftige Microsoft-Geschäft liegen knapp 15 Kilometer auseinander. In Mission Vejo will Microsoft Räumlichkeiten nutzen, die im selben Einkaufszentrum wie der bereits bestehende Apple-Laden liegen.
Im Gegensatz zum Konkurrenten Apple, der 2001 sein erstes Ladengeschäft eröffnete, könnte Microsoft mit einer eigenen Kette auf einige Probleme stoßen. Microsoft sei von bereits bestehenden Beziehungen mit dem Einzelhandel abhängig. Diesem könnte eine weitere Konkurrenz missfallen, während Apple seinerzeit im Einzelhandel kaum eine Basis gehabt habe, schreibt das Wall Street Journal. Außerdem könnten Microsofts Hardware-Partnerunternehmen ein wachsames Auge auf die Auswahl der in den Shops verwendeten Geräte haben. Apple hat hier den Vorteil, eigene Computer anbieten zu können. (anw)