Bessere KI-Siri: Bremsten Prompt Injections Apples Zeitplan?
Apples Verschiebung seiner besseren Siri sorgt für Rätselraten. Beobachter fragen sich, ob vielleicht Prompt Injections die Entwicklung ausgebremst haben.
(Bild: Sebastian Trepesch)
Nach Apples Verschiebung einer “besser personalisierten Siri” beginnt das Rätselraten über die genauen Gründe. Während die US-Finanznachrichtenagentur Bloomberg berichtete, dass mehrere leitende Angestellte bei Apple mit der bisherigen Qualität der Verbesserungen nicht zufrieden waren, kursiert in Entwicklerkreisen eine andere These.
So äußerte der Entwickler Simon Willison die Vermutung, dass Apple möglicherweise auf ein großes Problem mit sogenannten Prompt Injections gestoßen ist. Bislang hat keine der großen KI-Entwicklerfirmen diese Herausforderung vollständig lösen können. Im Falle von Siri könnten die negativen Auswirkungen für den Nutzer aber erheblich sein.
Grundlegende Veränderung nötig?
Eine Prompt Injection ist eine Art Hack, mit der vorhandene Anweisungen des Herstellers an die Künstliche Intelligenz aufgehoben werden. Auf diese Weise könnte etwa Zugriff auf private Daten wie Kontakte und Nachrichten genommen oder Aktionen im System ausgelöst werden.
Da Apple hier nicht auf funktionierende Lösungen anderer zurückgreifen könne, sei das Problem möglicherweise viel tiefgreifender, als es die Verschiebung auf das kommende Jahr vermuten lässt. Apple müsse, sofern es nicht schon eine Lösung gefunden hat, eine grundlegende Veränderung bei Large Language Models erreichen – in diesem Zusammenhang gab es bereits Spekulationen, dass es einen kompletten Neustart in den Bemühungen um eine bessere Siri geben könnte.
Kritik an der frĂĽhen AnkĂĽndigung
Inzwischen mehren sich im Netz kritische Stimmen, dass Apple seine bessere Sprachassistenz auf der Weltentwicklerkonferenz WWDC im Juni 2024 womöglich zu früh angekündigt hat. Andererseits wuchs der Druck auf Apple bis zu jener Vorstellung auch bereits über Monate und Branchenbeobachter sahen das Unternehmen unter Zugzwang, aufzuzeigen, wie es mit dem Trendthema KI umzugehen gedenkt.
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Zu den Fähigkeiten einer besseren Siri soll unter anderem das Wissen um persönlichen Kontext eine Rolle spielen. Die Sprachassistenz soll auch Bildschirminhalte einsehen und mit Apps des Nutzers in Interaktion treten können. All dies will Apple mit einem verbesserten Datenschutz erreichen, der in der Branche herausragend sein soll.
(mki)