Bezahl-Napster mit neuem Dateiformat

Das von Napster angekündigte und von der Bertelsmann-Tochter DWS entwickelte Rechtemanagement-System resultiert in einem neuen Datei-Format und angepassten Clients.

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Von
  • Jürgen Kuri

Am 1. Juli soll der Abo-Service der Musiktauschbörse Napster starten – dann soll es beispielsweise nicht mehr möglich sein, Musik auf CDs zu brennen. Die Anwender könnten lediglich die Titel auf ihren PC herunterladen, betonte Frank Sarfeld, Sprecher der Bertelsmann E-Commerce-Group am heutigen Donnerstagvormittag. Solche Pläne hatte Napster-Chef Hank Barry bereits angekündigt, als er der Musikindustrie die Offerte für eine Pauschallizenz unterbreitete. Barry deutete auch an, dass für das Brennen auf CD oder die Übertragung der Songs auf portable MP3-Player ein weiteres Modell mit zusätzlichen Gebühren vorstellbar sei.

Für diese Einschränkungen will Napster das neue Dateiformat NAP einführen. Es soll durch einen eingebauten Kopierschutz das unbefugte Kopieren und Verbreiten Copyright-geschützer Musik verhindern, erläuterte Sarfeld erneut. Nach früheren Angaben von Napster soll auch jederzeit nachvollziehbar sein, welcher User welche Songs zu welchem Zeitpunkt angeboten oder heruntergeladen hat. Je nach Abo-Modell lassen sich mit dem System unterschiedliche Einschränkungen für die User einführen.

Die Technik ist seit einger Zeit in Entwicklung und in Zusammenarbeit mit Digital World Services (DWS), einer Bertelsmann-Tochter, entstanden. DWS beschrieb die Technik vor kurzem als "zusätzlichen Protection Layer, der hinzugefügt wird, wenn eine Datei von einem Napster-User zu einem anderen übertragen wird". Nach Angaben von DWS entsteht das neue Format aus den MP3-Files der Anwender während der Übertragung mittels Napster. Die Lösung werde kein existierendes Rechtemanagement-System (Digital Rights Management, DRM) einsetzen, sondern eine neue Sicherheitsarchitektur nutzen, die speziell auf die Bedürfnisse von Tauschbörsen und File-Sharing angepasst sei. Dafür muss dann auch der Napster-Client entsprechend angepasst werden, damit er das neue Datei-Format unterstützt und die darin enthaltenen Kontrollfunktionen ermöglicht. Weitere Details der Technik wurden bislang nicht bekannt. (jk)