Branchenkreise: O2 offen für weitere Übernahme-Angebote

Denkbar seien Gegenangebote zur Telefonica-Offerte von der Deutschen Telekom oder France Telecom, mit denen es bereits Kontakte in diese Richtung gegeben habe, hieß es.

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  • dpa

Der britische Mobilfunk-Betreiber O2 hält sich nach Angaben aus Branchenkreisen nach der Übernahmeofferte von Telefonica im Wert von 26 Milliarden Euro auch offen für weitere Angebote. Denkbar seien Gegenangebote von der Deutschen Telekom oder France Telecom, mit denen es bereits Kontakte in diese Richtung gegeben habe, verlautete am Dienstag. Es sei allerdings noch offen, wie die beiden Telekomkonzerne reagieren würden. Das Angebot der spanischen Telefonica sei "sehr gut", da der Konzern eine Barzahlung anbiete.

Die Telekom und France Telecom stünden nun unter "Zugzwang" und könnten daher mehr als die Spanier bieten. Telefonica hatte am Montag ein Übernahmeangebot in Höhe von 17,7 Milliarden britische Pfund (26 Milliarden Euro) für O2 angekündigt. Die Telekom hatte bereits vor einigen Monaten zusammen mit der niederländischen KPN einen Erwerb der britischen Mobilfunkgesellschaft geprüft, dies aber voerst verworfen.

Nach Angaben von O2 führt das Unternehmen derzeit keine Gespräche mit anderen Parteien über ein mögliches Konkurrenzangebot. Auszuschließen sei dies für die Zukunft aber nicht, da O2 jedes Angebot prüfen müsse, sagte ein Sprecher in London. Nach Vorlage der formalen Telefonica-Offerte, die für Mitte November erwartet wird, können Bieter in den darauf folgenden drei Wochen neue Angebote unterbreiten. Die Telekom prüft nach Angaben aus konzernnahen Kreisen, ob das Bonner Unternehmen in einen Bieterwettstreit mit Telefonica eintreten soll. Eine Entscheidung gebe es bislang nicht, hieß es. Ein Telekom-Sprecher wollte sich dazu nicht äußern. Bei France Telecom war vorerst niemand für eine Stellungnahme erreichbar.

Um einen Bieterwettstreit mit einem Konkurrenten zu vermeiden, hatte Telefonica eine Barzahlung angeboten und würde damit eine Verdoppelung seiner Schuldenlast von zuletzt 28 Milliarden Euro akzeptieren. Die Telekom und France Telecom könnten neben einem Baranteil eigene Aktien bieten und damit einen drastischen Anstieg der Verschuldung vermeiden, hieß es in den Kreisen.

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(dpa) / (jk)