Brokat ist ĂĽberschuldet

Dem kränkelnden Software-Unternehmen Brokat, Spezialist für elektronisches Bezahlen, droht die Insolvenz.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 24 Kommentare lesen
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • JĂĽrgen Kuri

Das kränkelnde Software-Unternehmen Brokat ist überschuldet. Der Tatbestand, dass die Schulden das Vermögen der Firma übertreffen, sei bereits vor Abschluss der Sanierung eingetreten, erklärte der Spezialist für elektronisches Bezahlen im Internet. Damit droht unmittelbar die Insolvenz. Der Umsatz des Unternehmens brach im dritten Quartal komplett zusammen und ging im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 75 Prozent auf 5,7 Millionen Euro zurück. Der Nettoverlust im dritten Quartal lag bei 71 Millionen Euro.

Die Aktionäre von Brokat, einst eine der Erfolgsgeschichten des E-Commerce und einer der Stars am Neuen Markt, sollten am heutigen Montag auf der Hauptversammlung in Leinfelden-Echterdingen ihrer eigenen Entmachtung zustimmen. Nach dem Willen des Vorstandes sollen die Gläubiger einer Hochzinsanleihe Aktien erwerben und künftig die Mehrheit an dem Unternehmen halten. Bereits im August hatte Brokat, noch kurz zuvor mit viel Hoffnung auf Bezahlsysteme fürs mobile Internet ausgestattet, den Geschäftsbereich sowie die Sparte für Finanzanwendungen verkauft. Man wolle sich ganz auf das Kerngeschäft für elektronisches Bezahlen in Europa konzentrieren; damit gab das Unternehmen auch ambitionierte US-Pläne auf. (jk)