Browser-Auswahl: Das plant Apple auf iPhone und iPad im Detail

Im Dialog mit der EU ändert Apple seinen seit Frühjahr vorhandenen Browser-Auswahldialog. Künftig dürften alternative Web-Programme bessere Chancen haben.

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Compass - das Safari-Icon

Nicht mehr nur Safari: Apple gibt EU-Bürgern die Wahl.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Apple hat weitere Details zum neuen Browser-Auswahldialog veröffentlicht, den der Konzern im Rahmen seiner jüngsten Anpassungen an den Digital Markets Act innerhalb der EU bis Ende des Jahres umsetzen will. User können bereits seit dem im Frühjahr erschienenen iOS 17.4 auf vereinfachte Art entscheiden, statt Safari einen anderen Browser auf iPhone und iPad zu verwenden – also nicht mehr nur im Einstellungsmenü, sondern durch einen eigens auftauchenden "Browser Choice Screen". Allerdings hatte es bei den Browser-Herstellern Kritik an der Umsetzung gegeben, die offenbar auch bei den EU-Wettbewerbshütern ankam. In seinem "laufenden und kontinuierlichen Dialog mit der Europäischen Kommission" hat sich Apple daher zu weiteren Änderungen entschieden.

Wie es in einem aktualisierten Supportdokument für Entwickler heißt, sind verschiedene Umbauten geplant – sowohl optisch als auch im Hinblick auf Funktionalität. So soll der Auswahldialog bei allen Nutzern, die Safari als Default-Browser nutzen, beim ersten Aufruf von Safari auftauchen – auch bei denen, die ihn bereits gesehen haben. Es reicht dazu aus, das entsprechende iOS- und iPadOS-Update später in diesem Jahr zu installieren. Wurde ein alternativer Browser bereits selektiert, taucht der Auswahldialog nicht mehr aus.

Zudem blendet Apple den Choice Screen nun nur noch "einmal pro Gerät" und nicht mehr "einmal pro Nutzer" ein – das stellt gegebenenfalls eine Verschlechterung für Anbieter alternativer Browser dar. Im Rahmen einer Migration auf ein neues Gerät wird der Auswahldialog erneut gezeigt, wenn der Default-Browser zuvor Safari war – im Gegensatz zu anderen Einstellungen wird diese nicht übernommen.

Weiterhin verbessert Apple das Design des Auswahldialogs. Dazu gehört, dass man den alternativen Browser direkt auswählen kann, ohne auf die Produktseite im App Store umgeleitet zu werden. Der Untertitel von der Produktseite wird eingeblendet, zudem werden weitere Informationen von dieser direkt ausklappbar gemacht. Nutzer müssen die gesamte Browser-Liste durchscrollen, bevor sie eine Auswahl treffen können. Dabei handelt es sich um die elf über das vergangene Jahr am häufigsten heruntergeladenen Safari-Alternativen im jeweiligen Land; die Liste wird einmal im Jahr aktualisiert.

Ist die Wahl abgeschlossen, wird der neue Default-Browser sofort ausgeführt. Sollte dieser noch nicht heruntergeladen worden sein, erfolgt der Download direkt aus dem Auswahldialog heraus. Befindet sich Safari im Dock des Nutzers oder auf der ersten Seite des Home-Bildschirms, wird dessen Icon durch das des neuen Default-Browsers ersetzt – allerdings nur, wenn dieser bisher nicht installiert worden ist. Schließlich gibt Apple künftig mehr Daten an Browser-Entwickler weiter. Über eine API in App Store Connect lassen sich Informationen über die Performance der jeweiligen App auf dem Browser Choice Screen abrufen. Dazu gehören die Häufigkeit der Auswahl ebenso wie Informationen über die tatsächliche Auswahl des Default-Browsers. Um hier teilzunehmen, müssen sich Entwickler allerdings direkt an Apple wenden. Dazu steht folgende E-Mail-Adresse bereit: dma-data@apple.com. Apple hat noch keinen genauen Termin genannt, wann der neue Browser-Auswahldialog verfügbar ist.

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(bsc)