Brüssel ermittelt weiter zu Intels Geschäftspraktiken in Europa

AMD legte schon vor Jahren Beschwerde gegen Intel bei der EU ein; nun seien Fragebögen an die Konkurrenten verschickt worden, danach werde entschieden, ob ein Wettbewerbsverfahren eröffnet wird.

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Von
  • Jürgen Kuri

Nach einer schon vor Jahren eingelegten Beschwerde des US-Chipherstellers AMD prüft die EU-Kommission weiterhin dessen Wettbewerbsvorwürfe gegen den Branchenriesen Intel. Dazu seien nun Fragebögen an Konkurrenten verschickt worden, sagte die Sprecherin von EU-Wettbewerbskommissar Mario Monti gegenüber dpa. Die Behörde werde dann entscheiden, ob ein Verfahren eröffnet wird oder nicht.

Mit dem laufenden Vertragsverletzungs-Verfahren der Kommission zu einer angeblichen Bevorzugung von Intel-Chips bei öffentlichen Ausschreibungen in Deutschland und Italien haben die Ermittlungen der Monti-Behörde nichts zu tun. Die in Brüssel nicht näher erläuterten Vorwürfe drehen sich um Geschäftspraktiken des Marktführers Intel in Europa.

Im einem Verfahren vor dem obersten US-Bundesgericht soll in diesem Zusammenhang entschieden werden, ob vertrauliche Gerichts-Unterlagen an landesfremde Institutionen wie die Europäische Kommission weitergegeben werden dürfen. Dabei wurde bekannt, dass AMD in dem EU-Verfahren dem weltgrößten Chiphersteller vorwirft, mit wettbewerbswidrigen Mitteln unter anderem bei seiner Intel-inside-Kampagne seine Marktmacht ausgenutzt zu haben, um Konkurrenten wie AMD daran zu hindern, Marktanteile zu gewinnen. (jk)