Bundesrat bremst bei Einsatz von KI in der Verwaltung

Der Bundesrat stellt sich vorerst dagegen, dem Einsatz von KI in der Verwaltung mit dem Onlinezugangsgesetz den Boden zu bereiten.​

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(Bild: Sashko Tkachenko/Shutterstock.com)

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  • dpa

Der Bundesrat hat einen Vorschlag für den Einsatz von Künstlicher Intelligenz bei Entscheidungen in der öffentlichen Verwaltung abgelehnt. Andere Empfehlungen der Ausschüsse der Länderkammer zur Reform des Onlinezugangsgesetzes der Bundesregierung – etwa die Forderung nach einem einheitlicheren Datenmanagement – fanden dagegen bei der Abstimmung am Freitag eine Mehrheit.

Die Ausschüsse des Bundesrats hatten gefordert, im neuen Onlinezugangsgesetz "die Zulässigkeit des Einsatzes algorithmenbasierter Entscheidungsfindung und -vorbereitung in der öffentlichen Verwaltung zu normieren". Ein Warten auf den europäischen Prozess dazu würde den Einsatz von KI im öffentlichen Sektor in Deutschland ausbremsen. Bis das geplante Regelwerk der Europäischen Union, der sogenannte Artificial Intelligence Act, in Kraft tritt, dürften wohl noch mindestens zwei Jahre vergehen.

Innenpolitikerin Misbah Khan (Grüne) warnte, Entscheidungen der öffentlichen Verwaltung müssten transparent und nachvollziehbar sein, auch seien selbstlernende Systeme nicht diskriminierungsfrei. Wer beispielsweise einen Antrag auf Wohngeld stelle und dann eine Absage erhalte, müsse nachvollziehen können, warum der Antrag abgelehnt wurde. Verfahren könnten auch ohne den Einsatz von KI deutlich beschleunigt und vereinfacht werden.

Die Parlamentarische Staatssekretärin im Bundesverkehrsministerium, Daniela Kluckert (FDP), betonte dagegen, das auch für Digitales zuständige Ministerium unterstütze den Einsatz von KI in der Verwaltung. Diese könne helfen, standardisierte Prozesse zu automatisieren und den Mitarbeitern so mehr Zeit für die Entscheidung komplexer Fälle zu verschaffen, beispielsweise bei der Einbürgerung. "Hinzu kommt, dass KI sachlichere und schnellere Entscheidungen treffen kann, als es dem Menschen möglich ist – gerade im Bürger-Staat-Verhältnis", fügte sie hinzu.

(vbr)