CSU mit Plänen für Pkw-Maut isoliert

Widerspruch kommt nicht nur von der Opposition, sondern auch aus der Schwesterpartei CDU.

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  • dpa

Die CSU steht als Fürsprecherin einer Pkw-Maut politisch isoliert da. Widerspruch kommt nicht nur von der Opposition, sondern auch aus der Schwesterpartei CDU. "Das ist ein emotional aufgeladenes Thema, und ich glaube, dass es da andere Lösungsansätze geben kann", sagte Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble dem Nachrichtenmagazin Der Spiegel. Als Alternative stellte der CDU-Politiker höhere Mittel für den Straßenbau aus dem Bundeshaushalt in Aussicht.

SPD und Grüne kritisierten die CSU-Pläne für eine Pkw-Maut scharf. "Sie ist sozial ungerecht, da sie besonders Pendler, die auf den Pkw angewiesen sind, zusätzlich belastet", sagte der verkehrspolitische Sprecher der SPD-Bundestagsfraktion, Sören Bartol, der Nachrichtenagentur dpa. Die Autofahrer seien mit Kraftfahrzeug- und Mineralölsteuer bereits stark belastet.

Der Verkehrsausschuss-Vorsitzende Anton Hofreiter (Grüne) nannte Überlegungen von Bundesverkehrsminister Peter Ramsauer (CSU) für eine Maut-Vignette "ökologisch blind". Dadurch würden Spritfresser und sparsame Autos gleichermaßen belangt.

Die CSU setzt sich für eine Autobahngebühr ein, um mehr Geld für Verkehrsinvestitionen hereinzubekommen. Parteichef Horst Seehofer will dies in einem kommenden Koalitionsvertrag verankern. Die CDU- Spitze und die FDP haben eine Pkw-Maut aber mehrfach abgelehnt.

CSU-Generalsekretär Alexander Dobrindt kündigte am Sonntag an, die Pkw-Maut zum Wahlkampfthema zu machen. Es sei eine Frage der Gerechtigkeit, dass sich Autofahrer aus dem Ausland finanziell am Ausbau und Unterhalt des deutschen Straßennetzes beteiligen. "Deutsche Autofahrer werden in Nachbarländern auch zur Kasse gebeten", teilte Dobrindt mit. (anw)