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CeBIT 2006: "Nichts ist so beständig wie der Wandel"

Mit 6300 Anmeldungen steigt die Zahl der Aussteller leicht, die mit 300.000 Quadratmetern Ausstellungsfläche etwas weniger Platz benötigen als in diesem Jahr. Nach den Absagen großer Namen erwartet die Messe Neulinge wie Metro und Rückkehrer wie Ericsson.

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Von
  • Sven-Olaf Suhl

Zur CeBIT 2006, die vom 9. bis zum 15. März für Besucher geöffnet ist, erwarten die Veranstalter rund 6300 Aussteller, was gegenüber der CeBIT 2005 (6240) einen kleinen Zuwachs bedeuten würde. Zugleich wird die Netto-Ausstellungsfläche leicht auf rund 300.000 Quadratmeter zurückgehen, teilte die Deutsche Messe AG am heutigen Dienstag in Hannover mit. Mit Blick auf die Absagen namhafter rund langjähriger Aussteller wies Messe-Vorstandsmitglied Ernst Raue darauf hin, dass die CeBIT in den letzten zwei Jahrzehnten stets den Wandel der Branche widergespiegelt habe und es immer wieder dazu gekommen sei, dass langjährige Aussteller nicht zurückgekehrt oder – Beispiel Bürotechnik – ganze Themengebiete zugunsten anderer verschwunden seien. Andererseits stünden vor allem asiatische Firmen wie BenQ oder Lenovo beispielhaft für den schnellen Aufstieg vom kleinen Anbieter zur Branchengröße.

In den vergangenen Wochen hatten der CeBIT mit dem Rückzug von E-Plus, einem stark reduzierten Auftritt von Cisco, die nur über Tochterfirmen vertreten sind, sowie der Absage von Sony Firmen aus verschiedenen ITK-Schlüsselbranchen den Rücken gekehrt. Beim Unterhaltungsriesen Sony hieß es: "Die CeBIT ist nicht mehr die richtige Plattform für uns." Demgegenüber gab sich Messe-Vorstand Raue davon überzeugt, "dass die Strategie der CeBIT" stimmt: 150 Neuanmeldungen auf insgesamt 12.000 Quadratmetern Fläche, darunter Metro, ZTE und Gasprom, belegten dies ebenso wie Rückkehrer, darunter der schwedische Telecom-Ausrüster Ericsson, der der CeBIT aus "firmenspezifischen Gründen", sprich wegen einer anhaltenden Finanzkrise, ferngeblieben war.

Als "Ente" bezeichnete Raue Meldungen, dass der für Fachhändler bestimmte Messebereich "Planet Reseller" abgesagt werden solle. Vielmehr sei dies ein Teil des Messe-Schwerpunkts "Digital Equipment & Systems", zu dem auch die Trend-Themen HDTV, Digital Imaging, Personal/Mobile Storage und Gaming gehören. Weitere Angebotsschwerpunkte sind "Communications" und "Business Processes". Im Bereich Communications verspricht die kommende CeBIT Neuigkeiten zu Telematik und Navigation, Handy-TV und Voice-over-IP. "Business Processes" bieten Informationen zum Outsourcing, IT-Sicherheit und RFID. Informationen zur Rolle von Funketiketten in Geschäftsprozessen lässt der Auftritt des Warenhauskonzerns Metro AG erwarten, der zu den Neulingen auf der kommenden CeBIT zählt.

Fortgeschrieben werden auch die CeBIT-Bereiche "Banking & Finance" und "Public Sector" (mit eGovernment und eHealth). Neu ist die eigenständige Veranstaltung "Digital Living" in Halle 27, die kurz nach der Ankündigung der Internationalen Funkausstellung, die IFA ab 2006 jährlich in Berlin abzuhalten, aus der Taufe gehoben wurde. "Digital Living" richtet sich mit der Präsentation von Heimelektronik auf Produktinseln und durch Moderatoren an ein breites Publikum. CeBIT-Besucher kommen umsonst in die Halle 27, wer nur zur "Digital Living" möchte, zahlt zehn Euro.

Eröffnet wird die CeBIT am Abend des 8. März 2006 vom Chef des britischen Mobilfunk-Konzerns Vodafone, Arun Sarin. Am 8. März werden auf dem CeBIT-Summit, der als Forum für die Führungsspitze der ITK-Industrie dienen soll, unter anderem Top-Manager von IBM, Acer und Sony Ericsson sowie die EU-Medienkommissarin Viviane Reding erwartet. Für das Publikum öffnet die CeBIT ab dem 9. März ihre Pforten. Tageskarten kosten vor Ort 38 Euro (Vorverkauf 33 Euro), Dauerkarten 81 beziehungsweise 71 Euro. Tagesausweise für Schüler kosten 17 Euro, sind jedoch nur am Wochenende sowie am Schlusstag der Messe gültig. (ssu)