Chancen für Fusion von Mobilcom und Freenet steigen wieder

Offenbar wollen alle Kläger einem Vorschlag des Mobilcom-Vorstandes zur Beilegung der Klagen zustimmen. Das Gericht hat die Frist für eine gütliche Einigung daraufhin um eine Woche verlängert.

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  • dpa

Die Chancen für eine Verschmelzung der Telekommunikationsfirmen Mobilcom und Freenet.de sind nach Angaben aus Branchenkreisen deutlich gestiegen. "Wir waren noch nie so nah an einer außergerichtlichen Einigung", verlautete am Freitag aus dem Umfeld der Verhandlungen. Es sehe so aus, als ob alle Kläger einem Vorschlag von Mobilcom zur Beilegung der Klagen zustimmen würden.

Innerhalb der kommenden Woche könnte die Einigung unter Dach und Fach gebracht werden, hieß es. Der Vorstandschef von Mobilcom und Freenet, Eckhard Spoerr, lehnte auf Anfrage einen Kommentar dazu ab. Freenet ist eine Mobilcom-Tochter. Mobilcom will sie komplett übernehmen, um stärker vom Zusammenwachsen des Mobilfunk- und des Festnetzmarkts zu profitieren. Die Fusion wird durch Aktionärsklagen blockiert, die Mobilcom außergerichtlich beilegen will.

Das Landgericht Kiel verschob am Freitag im Interesse einer außergerichtlichen Einigung eine Entscheidung zur Klage gegen die geplante Fusion erneut um eine Woche. Die Wahrscheinlichkeit, eine solche Einigung zu erreichen, habe sich erhöht, teilte das Gericht mit. Die Parteien sollten nun bis zum 18. August Gelegenheit haben, weitere Gespräche zu führen.

Mobilcom sieht sein Geschäft durch die Hängepartie bei der Fusion gebremst. Spoerr machte bei der Vorlage der Quartalszahlen diese Woche deutlich, dass er eine lange juristische Auseinandersetzung verhindern und Klarheit noch in diesem Jahr schaffen wolle.

Die Aktien der Unternehmen profitierten kräftig von den Informationen. Papiere von Freenet.de stiegen zum Nachmittag um 5,11 Prozent auf 16,88 Euro. Mobilcom-Titel legten um 4,55 Prozent auf 15,64 Euro zu. (dpa) / (vbr)