ChatGPT: Update und weitere zehn Milliarden US-Dollar von Microsoft

Microsoft soll Gerüchten zufolge weitere Milliarden in OpenAI investieren. ChatGPT bekommt ein Update – samt Stop-Funktion.

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ChatGPT zeigt einen Hinweis auf das Update.

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Mit weiteren Milliarden will Microsoft Gerüchten zufolge OpenAI und damit unter anderem den Chatbot ChatGPT weiter an sich binden. Die beiden Unternehmen kooperieren bereits. Microsoft hat sich auch in der Vergangenheit exklusive Lizenzen für die KI-Dienste gesichert. Im Gegenzug gab es schon 2020 eine Milliarde US-Dollar. Unterdessen bekommt ChatGPT ein Update.

Nun heißt es laut Medienberichten, Microsoft plane, zehn Milliarden US-Dollar in OpenAI zu investieren. Das Geld soll Insidern zufolge über mehrere Jahre ausgezahlt werden. Dafür erhielte Microsoft neben der Möglichkeit, die Dienste weiter und tiefer in die eigene Software zu integrieren, auch eine Gewinnbeteiligung von 75 Prozent – und zwar so lange, bis das Investment wieder eingespielt ist. Danach bekäme Microsoft 49 Prozent Anteile an OpenAI. Die wiederum werden laut Semafor mit Berufung auf Insider durch die Investition mit 29 Milliarden bewertet. Gerüchte über die Finanzierungsrunde und Gespräche zwischen Microsoft und OpenAI gibt es schon länger.

Die bisherige Kooperation betrifft vor allem Microsofts Cloud-Plattform Azure, die von OpenAI genutzt wird. Nun soll ChatGPT in Microsofts Suchmaschine Bing integriert werden. Wie genau das aussehen mag, ist bisher unklar. Bekannt ist, dass ChatGPT etwa mit Daten bis 2021 trainiert wurde und zwar lernt, aber doch seine Grenzen hat – teilweise sogar lügt, fragt man etwa nach der ersten deutschen Bundeskanzlerin, gab es noch nie eine. Als Suchergebnisse taugen die Antworten des Chatbots selbst also bisher sehr bedingt. Als Integration im Unterbau oder zusätzliches Ergebnis dürfte Bing dennoch einen ordentlichen Schub bekommen.

Microsoft hat auf der CES auch bereits davon gesprochen, dass Künstliche Intelligenz in Windows einziehen wird. Und den Umgang mit einem Computer verändern wird, wie es einst die Maus tat.

Die noch relativ junge Suchmaschine Neeva hat bereits KI-Antworten integriert. Diese werden mithilfe eines Sprachmodells dynamisch aus mehreren Quellen zusammengefügt. Anders als bei ChatGPT listet Neeva die Quellen als Link auf.

Auch Google verfolgt mehrere Ansätze, KI in seine Suche zu integrieren. Zum einen ist da der Chatbot LaMDA – Language Model for Dialogue Applications. Er ist bisher nicht frei verfügbar, sondern wurde nur auf der hauseigenen Entwicklermesse I/O präsentiert. MUM steht für Multitask Unified Model und steckt bereits in der Suchmaschine. Google möchte damit noch besser erkennen können, welche Absichten jemand beim Suchen hat. MUM kann Zusammenhänge verstehen. BERT ist das NLP-Modell, also für die Verarbeitung natürlicher Sprache zuständig, und dient quasi als Vorab-Verarbeiter von Information. Auch Microsoft hat BERT für die GPU-Optimierung für Azure benutzt – ob dem nach wie vor so ist, ist unklar.

Heise hat nachgefragt, ob es die Möglichkeit gibt, mit Microsoft über den Einsatz und die Investitionen in ChatGPT zu sprechen, das ist derzeit nicht möglich.

Unterdessen hat ChatGPT ein Update bekommen. Öffnet man den Dienst, erscheint ein Hinweis dazu. Dort heißt es, das Modell sei grundlegend verbessert worden. Zudem habe man auf Grund von Feedback eine Funktion eingeführt, Antworten zu stoppen. Es kann mitunter dauern, bis ChatGPT einen Essay verfasst hat – stellt man währenddessen einen Fehler in der Frage fest, muss man warten. Beim Testen ließ sich allerdings bislang keine Stop-Möglichkeit finden, die auch funktionierte.

Verschiedenste Versuche, die Antwort zu unterbrechen, schlugen fehl.

(emw)