Kein Abo, keine Daten: ChatGPT-Integration in iOS 18 im Überblick

Elon Musk sauer, Datenschützer alarmiert – und User teils verunsichert: Die Integration von ChatGPT in iOS wirft Fragen auf. Aber bei der wird es nicht bleiben.

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Zu den bereits durchgesickerten Details innerhalb von Apples KI-Strategie gehörte die Information, dass OpenAI mit ChatGPT direkter Partner in iOS 18 sein wird. Wie der Einbau erfolgen soll, ist aber erst seit dieser Woche klar – zumindest in Teilen. Nach Angaben von Apple setzt der Konzern vor allem auf eigene Sprachmodelle und Bildgeneratoren, die möglichst lokal laufen sollen. Bei komplexeren Aufgaben geht es jedoch auf Apples Server: Das sogenannte Private Cloud Compute soll dank eigener Apple-SoCs samt Secure Element datensparsam (inklusive sofortiger Löschung nach Verarbeitung) sein – ein ganz neuer Ansatz im Vergleich zur Konkurrenz wie Microsoft, Google oder Meta. ChatGPT hingegen soll optional sein – auch wenn OpenAI-Kritiker wie Elon Musk fürchten, dass die Software doch tiefer in iOS 18 steckt. Diese Angaben hat Apple zur Integration von ChatGPT gemacht.

Apple zufolge wird ChatGPT privater via iPhone (oder iPad und Mac) nutzbar sein, als dies aktuell über OpenAI selbst möglich ist. Das bestätigte OpenAI auch selbst in einem Blog-Posting. "Die Anfragen werden von OpenAI nicht gespeichert und die IP-Adressen der Nutzer werden unkenntlich gemacht." Was "unkenntlich gemacht" heißt – auf Englisch heißt es: "obscured" – bleibt abzuwarten. Parallel zu dieser privaten (und sogar kostenlosen) Nutzung von GPT-4o via iOS, iPadOS und macOS soll es zudem möglich sein, sich in den eigenen (bezahlten) OpenAI-Account einzuloggen. Dann fließen mehr Daten – welche genau, blieb zunächst unklar. Eventuell wird es dann möglich sein, die eigene Anfragehistorie abzurufen.

Bei seiner Demonstration auf der WWDC hatte Apple ChatGPT als komplett optional demonstriert, allerdings soll Siri selbst erkennen können, wann sich eine Anfrage lohnt – und diese dann vorschlagen. Auch verfügbar sein sollen die Textfähigkeiten von ChatGPT beziehungsweise GPT-4o. Zu sehen war etwa das Erstellen einer Gute-Nacht-Geschichte mit dem OpenAI-System auf dem Mac. ChatGPT bot dabei auch Vorschläge an, was als Nächstes zu tun ist, inklusive der Erstellung von Bildern (via DALL-E).

In Interviews teilte Software-Chef Craig Federighi unterdessen mit, dass Apple ChatGPT deshalb ausgewählt hat, weil es "das beste" Modell biete. "Wir denken, dass die Leute letztendlich bestimmte Modelle bevorzugen werden, die sie verwenden möchten, vielleicht eines, das sich hervorragend für kreatives Schreiben eignet, oder eines, das sie für die Programmierung haben wollen", so Federighi.

Dabei ließ er explizit den Namen der jüngsten Alphabet-KI-Technik fallen. "Vielleicht wird es in Zukunft Google Gemini sein. Im Moment gibt es noch nichts anzukündigen, aber das ist unsere Richtung." Andere Systeme wie Claude von Anthropic oder Erniebot von Baidu gelten auch als Möglichkeit.

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(bsc)