ChiliGREEN bekommt Hilfe aus Fernost

Wegen akuter Zahlungsunfähigkeit musste die Lintec Information Technologies AG Anfang April dieses Jahres beim Amtsgericht Leipzig die Eröffnung eines Insolvenzverfahrens beantragen. Damit geriet auch der österreichische PC-Hersteller chiliGREEN Computer GmbH in akute Schwierigkeiten. Denn das Unternehmen war Anfang 2007 eine hoffnungsvolle Kooperation mit Lintec eingegangen und in den sächsischen Konzern integriert worden.

Gerald Wirtl stand in den vergangenen Wochen in ständigen Verhandlungen mit Banken und potenziellen Geldgebern, um die Rechnerfertigung und den gesamten Fortbestand seines Unternehmens sicherzustellen. Mit dem taiwanischen Hersteller Quanmax wurde nun ein strategischer Investor gefunden, der sämtliche Geschäftsanteile von chiliGREEN übernehmen soll. "chiliGREEN kann Quanmax eine attraktive Marke und viel Vertriebs- und Logistik-Know-how in Europa bieten, während wir von den hervorragenden Einkaufsmöglichkeiten, der Forschungs- und Entwicklungsabteilung und dem starken wirtschaftlichen Background von Quanmax profitieren", kommentiert chiliGREEN-Geschäftsführer Wirtl die Kooperation.

Der ursprüngliche Firmenstandort von chiliGREEN im österreichischen Linz soll zur europäischen Drehscheibe für Quanmax ausgebaut werden, um von dort insbesondere den stark wachsenden Notebookmarkt zu erschließen. Während beide Seiten Stillschweigen über die Kaufsumme vereinbart haben, liege Wirtl zufolge chiliGREENs Eigenkapitalquote wieder bei 30 Prozent, sodass nicht nur der Geschäftsbetrieb, sondern auch der künftige Ausbau des Unternehmens sichergestellt sei. Quanmax gehört zum weltgrößten Notebookhersteller Quanta sowie der China Development Bank. Als Chairman von Quanmax lenkt der gebürtige Linzer und Gründer der deutschen Kontron AG, Hannes Niederhauser, die Geschicke des Unternehmens. (map)