Chinesische Gewerkschaft: Apple-Zulieferer Foxconn überlastet Arbeiter

Die von der KP kontrollierte All China Federation of Trade Unions hat den iPhone-Produzenten kritisiert. Er setze für die Industrie "ein schlechtes Zeichen".

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Foxconn

(Bild: dpa, Xuan Hui)

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Der chinesische Gewerkschaftsverbund ACFTU hat offen Kritik an den Arbeitsbedingungen bei Apples Herstellungspartner Foxconn geübt. Auf einer Pressekonferenz der "All China Federation of Trade Unions" sagte Funktionär Guo Jun, der taiwanische Großproduzent setze für viele Industrien "ein schlechtes Zeichen", weil er seine Mitarbeiter zu viele Überstunden machen lasse.

Andere Firmen könnten sich an der hohen Arbeitsbelastung bei Foxconn ein Beispiel nehmen, um größere Profite zu erzielen, warnte Guo. Die Überlastung könne aber bei Arbeitnehmern zu Angstzuständen, Depressionen, Stimmungsschwankungen und anderen psychischen Erkrankungen führen, zudem zu einer erhöhten Selbstmordrate. Sollten solche Praktiken nicht bestraft werden, werde sich nichts ändern, sagte Guo.

Interessant an dem Vorgang: Bei der ACFTU handelt es sich nicht um eine unabhängige Arbeitnehmervertretung, wie man sie aus dem Westen kennt. Der Verbund, mit 134 Millionen Mitgliedern größte Gewerkschaft der Welt, wird von der kommunistischen Partei Chinas kontrolliert.

Apple kontrolliert die Arbeitszeiten der Mitarbeiter seiner Zulieferer regelmäßig. 2013 sollen im Schnitt 95 Prozent der Lieferanten die Vorgaben des iPhone-Konzerns eingehalten haben. Allerdings sind diese nicht sonderlich streng: Die Arbeitswoche darf demnach bei bis zu 60 Stunden liegen. (bsc)