Cisco will angeblich 10.000 Arbeitsplätze abbauen
Der US-amerikanische Netzwerkausrüster will durch die Entlassung tausender Mitarbeiter Kosten einsparen, berichtet die Finanznachrichtenagentur Bloomberg. Rund 3000 würden zudem in den Vorruhestand geschickt.
Der US-amerikanische Netzwerkausrüster Cisco will offenbar massive Konsequenzen aus dem anhaltenden Gewinnrückgang ziehen. Das Unternehmen plant laut einem Bericht der Finanznachrichtenagentur Bloomberg bis zu 10.000 Arbeitsplätze in weniger profitablen Geschäftsbereichen abzubauen, das wären 14 Prozent der Belegschaft. 7000 Mitarbeiter müssen bis Ende August gehen, 3000 Mitarbeiter hätten bereits zugestimmt, mitsamt einer Abfindung in den Vorruhestand geschickt zu werden, schreibt Bloomberg unter Berufung auf eingeweihte Personen. Die Restrukturierungspläne seien aber noch nicht fertig.
Im vorigen Geschäftsquartal hatte Cisco zwar seinen Umsatz gesteigert, aber einen Gewinnrückgang von 18 Prozent verzeichnet. Vor allem die Ausgaben für Vertrieb und Marketing sowie höhere Steuern lasteten auf dem Ergebnis. Konkurrenten wie Juniper Networks und HP hätten Cisco im Segment mit niedrigpreisigen Produkten Marktanteile abgenommen, schreibt Bloomberg. Nach Schätzungen von Analysten könne der Umsatz mit Routern und Switches weiterhin nachlassen. Sie prognostizieren für Cisco im laufenden Geschäftsjahr 7 Prozent Umsatzwachstum auf 43 Milliarden US-Dollar, das wären 4 Prozentpunkte weniger Umsatzwachstum als im vorigen Geschäftsjahr.
Cisco hatte im Mai in seinem Bericht an die US-Börsenaufsicht Securities and Exchange Commission (SEC) bereits ein Ruhestandsprogramm, zusätzliche Entlassungen und auch eine "Konsolidierung" seiner geografischen Geschäftsbereiche erwähnt. Dabei sollen die bisher in vier Regionen aufgeteilten Bereiche in drei zusammengefasst werden. Dabei könnten Kosten von 500 Millionen bis 1,1 Milliarde US-Dollar noch im laufenden Quartal entstehen. Dem stünden im kommenden Geschäftsjahr Einsparungen von etwa 1 Milliarden US-Dollar gegenüber. Cisco hatte sich im Mai bereits von gut 500 Mitarbeitern aus seiner gefloppten Sparte mit Flip-Videokameras getrennt. (anw)