Coinbase: Apple fordert Provision auf NFT-Transaktionsgebühren

Über die iOS-App des Krypto-Wallets ist es nicht mehr möglich, NFTs zu transferieren. Apple habe die Entfernung der Funktion erzwungen, so Coinbase.

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(Bild: Burdun Iliya/Shutterstock.com)

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Die Krypto-Handelsplattform Coinbase hat neue Vorwürfe gegen Apple erhoben: Apple habe die Entfernung einer wichtigen Funktion durch Blockierung eines App-Updates erzwungen, erklärte Coinbase auf Twitter. Mit der iOS-App des Wallets sei es deshalb nicht länger möglich, Non-fungible Tokens (NFTs) an ein anderes Wallet zu senden.

Apple bestehe darauf, dass die Transaktionsgebühren für den Transfer der NFTs – die sogenannten "Gas Fees" – über die In-App-Kaufschnittstelle des Plattformbetreibers abgewickelt werden müssen. Apple kann auf diesem Weg zugleich 30 Prozent Provision auf den Kauf digitaler Inhalte in Apps einbehalten. Das ist schon allein technisch nicht möglich, weil Apples In-App-Kaufschnittstelle Kryptowährungen gar nicht unterstützt, schreibt Coinbase, man könne der Vorgabe nicht einmal folgen, wenn man die Provision auf die Transaktionsgebühren zahlen wolle.

Für iPhone-Nutzer mit Coinbase-Wallet werde es so erheblich schwerer, NFTs in andere Wallets zu transferieren, schreibt die Krypto-Handelsplattform. Apple schütze damit seine Gewinne auf Kosten von Kundeninvestitionen in NFTs und Entwicklerinnovationen im Krypto-Bereich. Zugleich hofft man bei Coinbase auf ein Einsehen bei Apple, man sei bereit für weitere Gespräche.

Apple hat seine App-Store-Regeln zum Umgang mit NFTs jüngst erst klargestellt. iOS-Apps dürfen NFTs und zugehörige Dienste wie das Anzeigen, Übertragen sowie auch das "Minting" zwar verkaufen, aber nur, wenn das über Apples In-App-Kaufschnittstelle erfolgt. Eine ähnliche Vorgabe gilt generell für den Verkauf von digitalen Inhalten in Apps, auch dort fordert Apple jeweils Provision ein.

Coinbase kritisiert Apple seit Längerem: Die Regeln des Konzerns seien nur vorgeblich zum Schutz der Nutzer gedacht, würden aber vor allem auch Apple vor Konkurrenz schützen, erklärte Coinbase-Chef Brian Armstrong vor zwei Jahren.

(lbe)